Gentechnisch veränderte Pflanzen werden auf immer grösseren Flächen weltweit angebaut. Wir untersuchen den möglichen Nutzen für die Landwirtschaft sowie ökologische Risiken. Vor allem nicht-Zielorganismen stehen im Zentrum unserer Forschung.
Gentechnisch veränderte (GV) Pflanzen, vor allem mit Herbizidtoleranz und/oder Insektenresistenz, werden auf über 10% der globalen Ackerfläche angebaut. Auch wenn zur Zeit keine GV Pflanzen in der Schweiz kommerziell angebaut werden, könnten zukünftige Produkte mit neuen Eigenschaften auch für die Schweizer Landwirtschaft interessant sein. Ausserdem ist zu erwarten, dass durch den internationalen Handel von Agrarprodukten Bestandteile von GV Pflanzen vermehrt in die Schweiz gelangen.
Der Anbau von GV Pflanzen kann sowohl Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Produktionssysteme haben, wie auch auf die Umwelt. Dabei können sowohl die gentechnisch erzeugten Produkte, die gentechnisch veränderte Pflanze selbst, sowie Änderungen im Anbausystem zu unerwünschten Effekten führen. Eine veränderte Anbaupraxis kann aber auch eine Chance für die Umwelt darstellen, z.B. wenn chemische Pestizide eingespart oder die Bodenbearbeitung reduziert werden können.
Die Forschungsgruppe Biosicherheit befasst sich seit der ersten Kommerzialisierung von GV Pflanzen 1996 mit den Chancen und Risiken dieser Technologie. Im Zentrum unserer Forschung stehen mögliche Auswirkungen auf die Biodiversität und auf ökologische Prozesse, wie natürliche Schädlingskontrolle, Bestäubung oder Zersetzung. In Labor und Gewächshaus werden Versuche unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt. Fragestellungen zu Interaktionen von GV Pflanzen mit der Umwelt werden in der Vegetationshalle oder im Freiland (z.B. auf der Protected Site bearbeitet.
Die gewonnenen Erkenntnisse helfen die Risikobeurteilung und das Umweltmonitoring von GV Pflanzen zu verbessern und die Debatte über GV Pflanzens zu versachlichen. Unsere Erfahrung fliesst auch in die Beratung von Politik und Regulierungsbehörden ein.