Für die biologische Bekämpfung von Schädlingen werden in der Landwirtschaft unter anderem Parasitoide und Prädatoren eingesetzt. Wir untersuchen mögliche ökologische Risiken neuer Makroorganismen für den Pflanzenschutz sowie deren Nutzen für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Für die biologische Bekämpfung von Schädlingen werden in der Landwirtschaft Mikroorganismen (Pilze, Bakterien, Viren) sowie Makroorganismen (Parasitioide, Prädatoren und Nematoden) eingesetzt. Diese Organismen unterliegen gemäss der Pflanzenschutzmittel-Verordnung einer Bewilligungspflicht wenn sie in den Handel gebracht werden. Im Rahmen dieses Bewilligungsverfahrens beurteilen wir im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) die ökologischen Risiken von Makroorganismen für den Pflanzenschutz. Für die Verbesserung der Risikoanalyse wird an der Methodik und den internationalen Verfahren zur Regulierung von Makroorganismen für den Pflanzenschutz gearbeitet.
Neue Arten, die beabsichtigt als Nützlinge für den Pflanzenschutz ausgebracht werden, oder unbeabsichtigt als invasive Schädlinge eingeschleppt werden, können Auswirkungen auf das heimische Ökosystem haben. Ein Beispiel ist der asiatische Marienkäfer, Harmonia axyridis, der zur Bekämpfung von Blattläusen nach Europa eingeführt wurde. Er hat einheimische Arten verdrängt und ist mittlerweile der häufigste Marienkäfer in der Schweiz. Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii, die sich in Früchten entwickelt, wurde unbeabsichtigt nach Europe eingeschleppt und verursacht in der Schweiz bereits Schäden im Beeren-, Obst- und Weinbau. Es ist wichtig, die Ursachen und Mechanismen der Invasionen besser zu verstehen, um in Zukunft vorbeugend handeln zu können oder geeignete Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.