Die Forschungsgruppen Herbologie und Ackerbausysteme untersuchen neue Lösungen, die es erlauben, auf den Herbizideinsatz in Ackerkulturen zu verzichten. Im Zentrum der Forschungsarbeiten stehen die agronomischen Eigenschaften der Zwischenfrüchte, die verschiedenen Konkurrenzarten zwischen Unkräutern und Zwischenfrüchten um Ressourcen (Licht, Boden, Raum), die potenziell allelopathischen Wurzelinteraktionen und die mit der Bodenbearbeitung kombinierten Wirkungen. Die neuen Erkenntnisse tragen zur Entwicklung einer bodenschonenden Landwirtschaft und zur Verminderung der herbizidbedingten Risiken bei.
Die Qualität von Brotgetreide hängt von der Sorte und der Stickstoffdüngung ab
Ab dem Erntejahr 2015 gilt für die Sorten der Klasse Top die proteinbezogene Qualitätsbezahlung. Nach drei Versuchsjahren hat Agroscope festgestellt, dass die Schwankungen beim Eiweissgehalt zu einem Drittel auf die Sortenwahl zurückzuführen sind. Die Sorte ist der Faktor, der für den Produzenten am einfachsten zu beeinflussen ist. Die Intensivierung der Stickstoffdüngung (späte Gaben und höhere Dosierung) erhöht im Allgemeinen den Eiweiss- und Feuchtglutengehalt, wirkt sich allerdings nur teilweise auf die Glutenqualität und auf das Backvolumen aus. So kann die Intensivierung der Stickstoffdüngung den Einweissgehalt des Weizens begünstigen, wobei die Brotqualität dabei nicht unbedingt verbessert wird.
Neue Erkenntnisse zu den Holzkrankheiten der Rebe
Die Esca-Krankheit ist bereits seit der Antike bekannt und führt im Weinbau zum Absterben von Rebstöcken. Umfassende mykologische Untersuchungen der Pilzgemeinschaften auf Jungreben wie auch auf älteren gesunden und erkrankten Stöcken haben gezeigt, dass das Holz eines Rebstocks nie frei von Pilzen ist. Auf Jungreben und älteren Rebstöcken kommen unterschiedliche Pilzarten vor. Die Pilzgemeinschaften auf gesunden und kranken Rebstöcken sind hingegen praktisch identisch. Die direkte Bekämpfung der Holzkrankheiten mit Pestiziden hat nie zu den erwarteten Resultaten geführt. Es sind nur vorbeugende Massnahmen möglich, insbesondere ein Rebschnitt, der die Saftflüsse berücksichtigt. Der Guyot-Poussard-Schnitt, der in Frankreich schon im Jahr 1921 als vorbeugende Massnahme gegen Holzkrankheiten beschrieben wurde, erlaubt den Aufbau von zwei Flussbahnen, die sowohl als einfacher oder doppelter Guyot oder als Kordon-Schnitt entwickelt werden können.
Kirschessigfliege: Lösungen für den Beerenanbau
Für die bessere Bekämpfung der Kirschessigfliege in Beerenkulturen sucht Agroscope nach innovativen Lösungen, die den ökologischen und ökono-mischen Anforderungen gerecht werden. Verschiedene Strategien werden beurteilt wie der Massenfang, der Einsatz von Netzen und die Bekämpfung mit alternativen oder chemischen Produkten. Die Verwendung von in Was-ser gelöstem Kalziumhydroxid mit potenziell abstossender Wirkung auf die ausgewachsenen Fliegen zählt zu den erfolgsversprechenden Lösungsan-sätzen. Die verschiedenen Strategien werden auch bezüglich deren Auswir-kung auf Nützlinge wie auch bezüglich Kosten und notwendigem Personal-aufwand beurteilt.