Die Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten von Agroscope in Tänikon analysiert folgend dem Auftrag des Schweizer Gesetzgebers die wirtschaftliche Lage der Schweizer Landwirtschaftsbetriebe und deren Bauernfamilien. Hierfür erhebt sie seit mehr als 40 Jahren Buchhaltungsdaten sowie Merkmale zur Betriebsstruktur und zu den landwirtschaftlichen Haushalten aus einer Stichprobe ausgewählter Betriebe. Diese Daten werden gewichtet, ausgewertet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Aufgrund einiger Mängel am bisherigem Erhebungssystem der Referenzbetriebe erfolgte im Zeitraum zwischen 2007 und 2016 eine grundlegende Reform der Zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten. Das neue Erhebungssystem beruht auf zwei Stichproben. Für das Einkommensmonitoring wurde die neue Stichprobe «Einkommenssituation» eingeführt, die auf einer zufälligen Auswahl von Betrieben beruht und die Schweizer Landwirtschaft repräsentativ abbilden soll. Die ausgehend von den bisherigen «Referenzbetrieben» neu etablierte Stichprobe «Betriebsführung» basiert auf einem detaillierten Finanzbuchhaltungsabschluss ergänzt mit Teilkostenrechnung und beschränkt sich auf weitverbreitete und relativ einfach zu rekrutierende Betriebstypen. Diese zwei Stichproben erfüllen unterschiedliche Ziele und werden entsprechend den Anforderungen an die Datenqualität und –umfang erhoben und ausgewertet. Die Umstellung auf das neue Erhebungssystem ist mit einigen methodischen Neuerungen verbunden, die für beide Stichproben relevant sind und einen Einfluss auf die Einkommensschätzung haben. Mit der Reform einhergehend wurde eine neue Betriebstypologie eingeführt, die der offiziellen Erfassung der Milchkühe Rechnung trägt. Die Einkommensberechnung wurde so angepasst, dass die Vergleichbarkeit mit dem Vergleichslohn der Angestellten des sekundären und tertiären Sektors gegeben ist. Die Darstellung der Mittelflussrechnung wurde so weit wie möglich an die Schweizer Standards der Rechnungslegung unter Betrachtung der buchhalterischen Besonderheiten eines landwirtschaftlichen Betriebes im Schweizer Kontext und der verfügbaren Daten aus der Finanzbuchhaltung angepasst. Ausserdem wurden die Abgrenzungskriterien für den Ausschluss kleiner Betriebe geändert. Die statistisch-methodischen Anpassungen betreffen Stichprobendesign, Auswahlverfahren und die Auswertungsmethodik. Der vorliegende Bericht gibt einen Überblick über das neue Erhebungssystem bestehend aus zwei Stichproben, erklärt die durchgeführten methodischen Anpassungen, beschreibt das Erhebungsdesign und die Auswertungsverfahren der beiden Stichproben.
