Posieux

Grangeneuve-Posieux

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23avril1970_Grangeneuve
Die neue Eidgenössische Forschungsanstalt für viehwirtschaftliche Produktion wird in Grangeneuve (Posieux, FR) gebaut.
© Agroscope (1970)

Ursprünglich befindet sich die Eidgenössische Forschungsanstalt für viehwirtschaftliche Produktion in Liebefeld (BE). Aufgrund wachsender wissenschaftlicher Anforderungen werden Ende der 1960er-Jahre neue Versuchsgebäude unabdingbar. Der Bundesrat und die Bundesversammlung beschliessen daher den Umzug der Anstalt in die eigens zu diesem Zweck errichteten Gebäude in Grangeneuve (Posieux, FR).

Schaller_Bauarbeiten_1970
Der Bau der Eidgenössischen Forschungsanstalt für viehwirtschaftliche Produktion von Grangeneuve (FAG) beginnt 1970.
© Agroscope (1972)

Im Herbst 1970 beginnen die Architekten Schaller, Lateltin und Oberson die Bauarbeiten für das 57 Mio kostende Projekt. Nach einer vierjährigen Bauphase kann die Einrichtung der brandneuen Gebäude beginnen. Und die Eidgenössische Forschungsanstalt für viehwirtschaftliche Produktion von Grangeneuve (FAG) wird schliesslich 1976 eingeweiht.

FAG_Fortschritte
Zu Beginn fokussiert die FAG ihre Forschungstätigkeiten auf die viehwirtschaftliche Produktion sowie die Aufbewahrung von Raufutter.
© Agroscope (1974)

Im Zuge der Hochkonjunktur der Viehzucht in der Schweiz, welche neue Herausforderungen, wie die Aufwertung der überschüssigen Lebensmittel tierischen Ursprungs, hervorbringt, verfolgt die FAG das Ziel, Probleme rund um die Rind- und Schweinefleischproduktion sowie die Futtermittellagerung zu analysieren. Die Nutzung von auf dem Hof produzierten Futtermitteln wird zu einem der Schwerpunktthemen in der Forschungsarbeit der FAG.

Futtermittel_1976
Ab 1976 kümmert sich die FAG auch um die Kontrolle von Futtermitteln.
© Agroscope (1992)

Ab 1976 kümmert sich die FAG auch um die Kontrolle von Futtermitteln für Nutztiere. Diese Rolle bringt neue Beratungstätigkeiten bei den Futtermittelherstellern, aber auch den Landwirten mit sich.

Die FAG 1980
Die FAG 1980.
© Comet Photo

In den 1980er-Jahren umfasst die FAG die sechs folgenden Sektionen:

  • Rinderernährung
  • Schweineernährung
  • Ernährungsphysiologie
  • Raufutteraufbewahrung
  • Nahrungsmittel und Zusatzstoffe
  • Analytik
Veterinärwesen_FAG
1050 Tiere zählen Ende der 1980er-Jahre zum Viehbestand der FAG.
© Agroscope (1996)

100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Ende der 1980er-Jahre bei der FAG beschäftigt. Zu diesem Zeitpunkt setzt sich der Viehbestand der Forschungseinheit aus 400 Rindern, 550 Schweinen sowie 100 Ziegen und Schafen zusammen. 67 Hektar (ha) werden für Feldversuche genutzt, davon sind 30 ha Dauergrünland, 28 ha Kunstwiese und 6 ha Mais.

Methoden_FAG
In den Laboren von Grangeneuve werden chemische und mikrobiologische Futtermittelanalysen durchgeführt.
© Agroscope (2000)

Im Laufe der Jahre nimmt die FAG neue Forschungsmethoden auf. Zur Evaluierung der Fleischqualität wird insbesondere die sensorische Analyse entwickelt. Zum anderen eröffnet die Anstalt 1994 ihre Chemielabore.

Agroscope-Liebefeld-Posieux_PortesOuvertes-OffeneTüre_20050916
Der Tag der offenen Tür in Posieux 2005.
© Agroscope

1996 erhält die FAG einen neuen Namen und wird zur Eidgenössischen Forschungsanstalt für Nutztiere von Posieux (RAP). Seit dem Jahr 2000 ist die RAP schwerpunktmässig in zwei Bereichen tätig, nämlich der Forschung im Bereich Milch- und Fleischproduktion sowie der Kontrolle von Nutztierfutter. 2003 schliesst sich die RAP mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Milchwirtschaft Liebefeld zusammen, woraus die Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft von Liebefeld-Posieux wird. 2006 wird die Einrichtung in Agroscope Liebefeld-Posieux (ALP) umbenannt. Zwei Jahre später finden sich ALP und das Schweizerische Nationalgestüt von Avenches unter einer gemeinsamen Leitung zusammen, bevor die beiden Einheiten 2012 vollständig fusionieren.

Heiner-Schneeberger_1971
Henri Schneeberger ist von 1971 bis 1989 Direktor der FAG und betreut aktiv den Umzug nach Grangeneuve.
© Agroscope

Verschiedene Personen folgen an der Spitze der Forschungsanstalt aufeinander. Henri Schneeberger ist seit 1971 Direktor der Anstalt und begleitet aktiv die Planung sowie den Umzug der Institution nach Grangeneuve. Jacques Morel tritt 1989 dessen Nachfolge an und übergibt 1994 den Stab an Danielle Gagnaux-Morel, die die Anstalt bis 2005 leitet. Dann wird Michael Gysi Leiter der Anstalt und behält diese Funktion bis 2013, wonach er schliesslich die Zügel der zentralisierten Organisation Agroscope übernimmt.

Agroscope_Posieux_2017
Seit 2017 gehören zwei Kompetenzbereiche sowie ein strategischer Forschungsbereich zum Standort Posieux.
© Agroscope (2018)

Ab 2017 strukturiert Agroscope seine Aktivitäten neu in drei praxisorientierten 'Kompetenzbereichen für Forschungstechnologie und Wissensaustausch' sowie sieben 'strategischen Forschungsbereichen', die mit der Entwicklung wissenschaftlichen Know-Hows betraut sind. Gegenwärtig sind zwei Kompetenzbereiche in Posieux angesiedelt: 'Tiere und tierische Produkte' und 'Methodenentwicklung und Analytik'. Hinzu kommt der strategische Forschungsbereich 'Produktionssysteme Tiere und Tiergesundheit'.