Im Fokus des FAST-Versuchs stehen Produktivität und Ökosystemleistungen von biologischem und konventionellem Anbau, jeweils kombiniert mit verschieden intensiver Bodenbearbeitung und Zwischenfruchtanbau. Dabei werden die Systeme und Bewirtschaftungsmassnahmen insbesondere in Hinblick auf Erosionsanfälligkeit, Nährstoffkreisläufe, Kohlenstoffspeicherung, Bodenqualität, Biodiversität und Klimawirkung und -resilienz bewertet.
Versuchsaufbau
Der Versuch wurde im Jahr 2009 in Rümlang Altwi auf einer Kalkbraunerde angelegt und umfasst vier Verfahren: konventioneller Ackerbau mit und ohne Pflugeinsatz (Direktsaat) und Biolandbau mit Pflugeinsatz und reduzierter Bodenbearbeitung (flach und nicht-wendend < 10cm). In den konventionellen Verfahren werden Mineraldünger und synthetische Pflanzenschutzmittel ausgebracht, in den Bioverfahren nur organische Dünger in Form von Rindergülle. In allen vier Verfahren wird auf Subparzellen der Effekt von Zwischenfrüchten (Brache, Leguminose, Mischung aus Leguminosen und Nicht-Leguminosen) untersucht. Die sechsjährige Fruchtfolge umfasst Winterweizen, Körnermais, Körnerleguminose (Ackerbohnen, Erbsen), Winterweizen und zwei Jahre Kunstwiese. Jedes Verfahren ist viermal räumlich repliziert. Zudem wurde der gesamte Versuch um ein Jahr versetzt als zweite räumliche Wiederholung erneut angelegt (FAST I und FAST II).
Erhebungen
In regelmässigen Abständen werden bodenphysikalische (Dichte, Textur, Porenvolumen), bodenchemische (Kohlenstoff, Stickstoff, verfügbare Nährstoffe, Lachgasemissionen, Stickstoffauswaschung) und bodenbiologische Parameter (Regenwürmer, Mykorrhiza, mikrobielle Diversität und Biomasse) erhoben. Zudem werden jährlich Erträge und Nährstoffgehalte von Haupt- und Nebenprodukten, Unkräuter und der Stickstoffeintrag durch die Zwischenfrüchte untersucht.
Der FAST-Versuch hat bereits als Versuchsplattform eine Vielzahl an Kollaborationen ermöglicht und erlaubt eine umfassende Bewertung der Multifunktionalität der untersuchten Systeme. Sowohl die konventionellen Verfahren als auch Pflugbewirtschaftung zeigen höhere Erträge als die Bio-Verfahren und bodenkonservierende Bewirtschaftungsmassnahmen. Jedoch zeigen biologische und bodenkonservierende Systeme ökologische Vorteile, da sie sich positiv auf die Bodenqualität auswirken und sich durch höheren Bodenschutz und geringe Umweltwirkungen auszeichnen.
Ansprechperson
Eckdaten des Versuchs
Thema: Anbausysteme, Bodenbearbeitung, Zwischenfrüchte
Standort: Rümlang Altwi
Lage: 47.438889, 8.527778;
485 m ü. M.
Startjahr: 2009
Design: split-plot, 2 x 4 Wiederholungen
Bodentyp (WRB): calcaric Cambisol
Bodenart: sandiger Lehm (23% Ton, 34% Schluff, 43% Sand, 1.4% org. C)
Niederschlag: 1050 mm
Temperatur: 9.4 °C
Weitere Informationen
Letzte Änderung 22.04.2021