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Biodiversitätsfördernde Massnahme: Blühstreifen im Ackerland

Die Agrarlandschaft in der Schweiz ist Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten. Die Bewirtschaftung hat somit einen grossen Einfluss auf die Biodiversität in der Schweiz, basierend auf den agrarpolitischen Entscheidungen und dem Verhalten der Konsumentenschaft.

Der Bund entschädigt die Landwirtschaft mit gut 2.8 Milliarden Franken an allgemeinen Direktzahlungen pro Jahr für ihre Leistungen. Eine dieser Leistungen ist die Erhaltung und Förderung der Biodiversität mittels Biodiversitätsförderflächen (BFF). Die Anlage von BFF ist Teil des Ökologischen Leistungsnachweises (ÖLN) gemäss Direktzahlungsverordnung (DZV). Die Erfüllung des ÖLN ist Voraussetzung für den Erhalt von Direktzahlungen. Die Landwirtschaftsbetriebe müssen einen Anteil an BFF von mindestens 7 % (3.5 % für Spezialkulturen) der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausweisen. Die meisten BFF berechtigen zu Direktzahlungen. Für die Förderung der Biodiversität sind aktuell rund 420 Millionen Franken pro Jahr vorgesehen. Die Wirksamkeit der Massnahmen zur Förderung der Biodiversität wurde zwischen 1996 und 2005 für das Schweizerische Mittelland im Rahmen des Projekts «Evaluation der Ökomassnahmen» geprüft. Ein Monitoring, welches die Entwicklung der Biodiversität im Kulturland aufzeigt und statistisch abgesicherte aussagen ermöglicht, fehlte jedoch noch lange Zeit.

Der Verantwortung der Bäuerinnen und Bauern wurde im Jahr 2008 mit der Formulierung von Umweltzielen durch das BAFU und das BLW Rechnung getragen. Für den Bereich Biodiversität wurde festgehalten: «Die Landwirtschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität. Dies umfasst die Aspekte

  1. Artenvielfalt und Vielfalt von Lebensräumen
  2. genetische Vielfalt innerhalb der Arten sowie
  3. funktionale Biodiversität» (zitiert aus BAFU & BLW, 2008, S. 30).

Diese Anliegen werden durch verschiedene agrarpolitische Massnahmen gefördert, wie beispielsweise den ÖLN, und spezifische Beiträge für die Anlage und Pflege von BFF. Um die Wirksamkeit der agrarpolitischen Massnahmen zu beurteilen wurde 2010 ein Monitoring durch die Bundesämter für Landwirtschaft und Umwelt initiiert. Unter dem Akronym „ALL-EMA, Arten und Lebensräume Landwirtschaft - Espèces et milieux agricoles" entwickelte Agroscope in Zusammenarbeit mit der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, der Hintermann und Weber AG und weiteren Expertinnen und Experten eine Methode für das Monitoring von Arten und Lebensräumen in der offenen Agrarlandschaft.

Synergienutzung

Synergienutzung

ALL-EMA ist als Indikator für den Bereich „Biodiversität und Landschaft“ im Agrarumweltmonitoring des BLW verankert. ALL-EMA füllt eine Lücke im Set der nationalen Monitoringprogramme für die Biodiversität der Schweiz, die vom BAFU verantwortet werden. Ergänzend zum Landesforstinventar LFI, untersucht ALL-EMA die mittelhäufigen, für die Landwirtschaft relevanten Arten und Lebensräume. Im Vergleich dazu untersucht das Biodiversitätsmonitoring Schweiz BDM häufige und weit verbreitete Arten, und die Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz WBS und die Projekte zur Revision der Roten Liste der Gefässpflanzen und Lebensräume die geschützten und seltenen Arten und Lebensräume. ALL-EMA nutzt Synergien zu den bestehenden Programmen, indem beispielsweise Daten aus dem BDM und dem Monitoring Häufige Brutvogelarten MHB direkt in die Auswertungen für die Agrarlandschaft einfliessen und Erkenntnisse aus den anderen Programmen genutzt werden.

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