Der Boden bildet eine wichtige Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion. Für eine schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und für die Verbesserung von Produktionssystemen spielen Bodenlebewesen eine Schlüsselrolle. Das Wissen über deren Einfluss auf wichtige Funktionen des Bodenökosystems wie Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf, Bodenstruktur und Wasserrückhaltevermögen ist noch unvollständig. Es besteht zudem noch grosse Unklarheit bezüglich der Frage, wie man das Bodenleben optimal nutzen kann, um Agrarökosysteme nachhaltiger zu gestalten. Sollte es in Zukunft zu einer Ressourcenknappheit kommen, wird die Bedeutung dieser Mikroorganismen stark steigen, da sie zum Beispiel den Nutzpflanzen helfen, Nährstoffe und Wasser effizient aus dem Boden aufzunehmen.
In unsere Forschungsgruppe werden deshalb die folgenden Hauptthemen untersucht:
- Wie werden nützliche Bodenlebewesen und Bodenökosystemdienstleistungen durch unterschiedliche Anbausysteme und Techniken (biologischer versus nicht-biologischer Anbau, Pflug versus konservierende Bodenbearbeitung, Nutzung von Gründüngern) beeinflusst?
- Welchen Einfluss hat eine grosse Vielfalt an Bodenlebewesen (Bodenbiodiversität, Mikrobiome) auf wichtige Bodenökosystemdienstleistungen wie Ertrag, Nährstoffaufnahme, Nährstoffverluste sowie Resistenz gegen abiotischen und biotischen Stress?
- Kann man die Nachhaltigkeit von Agrarökosystemen mittels gezielter Stärkung der Bodenökosysteme (z.B. Impfung mit Mykorrhizapilze) und Verbesserung von Bodenökosystemfunktionen fördern?
Unsere Forschungsergebnisse zeigen Personen aus Landwirtschaft, Beratung und Politik, wie man Bodenleben fördern kann und welchen Nutzen eine grössere Bodenbiodiversität mit sich bringt.