Bodenerosion ist nicht nur ein bodenphysikalisches Problem und schädigt die Bodenfruchtbarkeit, sondern kann auch zu Gewässerverunreinigungen führen, wenn mit dem erodierten Bodenmaterial Phosphor in die Gewässer transportiert wird.
Erosions-Langzeit-Monitoring Frienisberg
Im Gebiet Frienisberg werden seit 1997 in 5 Testgebieten (Seedorf, Suberg, Lobsigen, Schwanden, Frienisberg, alle Kanton Bern) Erosionsschadenskartierungen auf Ackerflächen regelmässig durchgeführt. Dabei werden nach jedem Niederschlagsereignis sämtliche Ackerparzellen auf Erosionsschäden im Feld analysiert. Sichtbare Erosionsformen werden vermessen und kartiert, gleichzeitig wird eine Ursachenanalyse durchgeführt und es werden Off-site-Schäden aufgenommen.
In einer Fotodokumentation sind knapp 1000 Fotos zusammengestellt, thematisch gegliedert in 5 Sammlungen mit 51 Alben (Erosionsformen, Erosionsursachen, Erosionsfolgen, Erosion nach Kulturen, Erosionsschutzmassnahmen). Sammlungen zu volker.prasuhn bei Flickr
Neben den Feldkartierungen werden parzellenscharfe Modellberechnungen mit der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG bzw. USLE) durchgeführt.
Projektmitarbeitende: Volker Prasuhn
Aktualisierung Erosionsrisikokarte der Schweiz
Die Erosionsrisikokarte der Schweiz im 2x2m-Raster (ERK2) wurde im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem CDE der Universität Bern im Rahmen einer Dissertation von Pascal Bircher aktualisiert und optimiert. Seit 2018 steht eine neue und stark verbesserte sowie benutzerfreundliche Erosionsrisikokarte des Ackerlandes für den Vollzug im Umwelt- und Landwirtschaftsrecht zur Verfügung. Zwei neue Tools zur Berechnung des aktuellen Bodenabtrages einzelner Parzellen wurden entwickelt.
Projektmitarbeitende: Volker Prasuhn, Pascal Bircher, Patrick Kupferschmied
Das Erosionsrisiko einer Ackerparzelle wird durch die Bewirtschaftung beeinflusst. Mit dem CP-Faktor-Rechner für Fruchtfolge- und Bodenbewirtschaftung kann man abschätzen, wie die Fruchtfolgegestaltung, das Bodenbearbeitungsverfahren und die Bodenbearbeitungsrichtung einer Parzelle das Erosionsrisiko verändern können.
Das aktuelle Erosionsrisiko einer Ackerparzelle kann durch die Verknüpfung der Erosionsrisikokarte der Schweiz (ERK2) mit dem Fruchtfolge- und Bodenbewirtschaftungsfaktor (CP-Faktor) berechnet und in einem Geografischen Informationssystem (GIS) grafisch dargestellt werden.