2017

Rückblick Versuchsjahr 2017 

Apfelbäume

Unübersehbar stehen auf der Protected Site Apfelbäume, welche letztes Jahr von Agroscope gepflanzt wurden. Ein Teil der Bäume ist cisgen und trägt ein Feuerbrand-Resistenzgen aus einem Wildapfel. Trotz der Kälteeinbrüche im April mit nächtlichen Bodentemperaturen von bis zu -10°C haben sich die Apfelbäume gut entwickelt und sind im Verlauf des Sommers kräftig gewachsen. Aktuell wird Laub gesammelt, um zu untersuchen, ob die Blätter der GV-Bäume gleich gut von Gliederfüssern wie Springschwänzen oder Fruchtfliegenlarven verwertet werden wie Blätter von unveränderten Apfelbäumen. 

Kartoffeln

Die frostempfindlichen Kartoffelpflanzen wurden vom Kälteeinbruch nach Ostern nicht beeinträchtigt, da die Keimlinge noch in den Dämmen geschützt oder die Knollen noch gar nicht gepflanzt waren. Die Pflanzen des Resistenztests wurden erst sehr spät mit Krautfäule befallen, und dies nur dank dem Ausbringen von infizierten Blättern und zeitweiliger Bewässerung. Nachdem sich der Erreger etabliert hatte, waren die Bedingungen für die Krankheit aber optimal und die Resistenz der Pflanzen konnte getestet werden. In diesem Jahr blieben nur Pflanzen mit mehreren Resistenzgenen bis zum Versuchsende gänzlich ohne Krautfäule-Symptome. Der erstmals angepflanzte Ertragsversuch wurde Ende September geerntet, die Knollen werden über den Winter analysiert. 

Sommerweizen

Die Forschenden der Universität Zürich haben ihren Sommerweizen auch in diesem Jahr auf seine Resistenz gegen Mehltau untersucht. Dieser pilzliche Krankheitserreger konnte sich gut entwickeln, so dass bereits Mitte Juni der Höchstbefall der anfälligen Kontrollsorten erreicht wurde. Nun sind die Wissenschaftler/innen daran, die Daten der Feldversuche der letzten vier Jahre zu analysieren. Die Resultate werden dann in einer Fachzeitschrift veröffentlicht. 

Winterweizen

Erst am Anfang steht der Feldversuch mit Winterweizen, den Agroscope in Zusammenarbeit mit Forschenden des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung IPK in Gatersleben (D) durchführt. In diesem Versuch geht es um die Frage, ob gentechnisch veränderte Weizenlinien, die einen verstärkten Zuckertransport ins Korn haben und im Gewächshaus einen erhöhten Ertrag lieferten, diesen Vorteil auch im Feld zeigen. Die Ernte fand Ende Juli statt. Während die Daten noch analysiert werden, wurde mit der Weizenaussaat Mitte Oktober die zweite Feldsaison gestartet. Neu soll untersucht werden, ob die GV-Weizenlinien anders auf verschiedene Düngermengen reagieren als die unveränderte Ausgangssorte.


Vier Versuche im vierten Jahr auf der Protected Site

Mit der Pflanzung des letzten Teils des Kartoffelversuchs Mitte Mai sind nun alle gentechnisch veränderten (GV) Versuchspflanzen der vier laufenden Versuche auf der Protected Site im Feld. 

Die Kartoffeln tragen Resistenzgene aus Wildkartoffelarten gegen die Kraut- und Knollenfäule und sollen dieses Jahr nicht nur auf ihre Resistenz und die Besiedlung mit Blattläusen, sondern auch auf ihren Ertrag hin untersucht werden. 

Die Apfelbäume wurden letztes Jahr gepflanzt und tragen ein Resistenzgen gegen Feuerbrand, das aus einem Wildapfelbaum stammt. Im Feldversuch soll geprüft werden, ob die gentechnische Veränderung unbeabsichtigt weitere Eigenschaften der Ausgangssorte verändert hat. 

In ihrem ersten Versuchsjahr sind GV Weizenlinien, welche im Gewächshaus ein erhöhtes Ertragspotential hatten. Da es sich um Winterweizen handelt, wurde er bereits im November 2016 gesät. Die Ernte Ende Juli wird erste Hinweise geben, ob die GV Weizenlinien auch unter Feldbedingungen ertragreicher sind als die unveränderte Ausgangssorte. 

Die Universität Zürich untersucht auch dieses Jahr die Mehltauresistenz ihrer GV Weizenlinien. Die Sommerweizen-Linien wurden Mitte März ausgesät.