In Rahmen des BAFU Projektes «Nachhaltige Nutzungen helfen den Schweizer Mooren» wurde das Wissen aus Europa zu potenziellen landwirtschaftlichen Nutzungen von Nassstandorten für die Schweiz aufgearbeitet. Die in Europa untersuchten alternativen Landnutzungen, wie die Beweidung mit leichteren, robusten Rinderrassen, Wasserbüffeln, Schafen, Pferden, Ponys, Hirschen und Gänsen, die Bewirtschaftungen von Streuflächen, Feucht-, Frisch- und Nasswiesen, mit z.B. Sumpfdotterblumen, Rohrglanzgras und Grossseggenried, die Bewirtschaftung von Rohrkolben- und Schilfflächen, der Anbau von Weide als Kurzumtriebsplantagen, mit Torfmoosen und Nassreis haben, durch den höheren Wasserstand, positive Auswirkungen auf vernässende organische Böden und auf die Hydrologie von Mooren. Die daraus resultierende Anhebung des Wasserspiegels auf organischen Böden sollte zu einer Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen führen.
Die Wirtschaftlichkeit der meisten vorgeschlagenen Kulturen ist aktuell gering und sie können meist nicht mit (geförderten entwässerungsbasierten) Nutzungen konkurrieren. Betriebe brauchen deswegen eine finanzielle Unterstützung, um die Umstellung zu sichern und einen etwaigen Ertragsausfall zu kompensieren, einen Anschub für die Erschliessung neuer Märkte zu erhalten sowie die Leistungen des landwirtschaftlichen Betriebes für die Gesellschaft (CO2-Reduktion, Vernässung des Moorstandortes und Förderung der Biodiversität, etc.) zu entschädigen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zu den vorgeschlagenen alternativen Kulturen sind in der Schweiz bisher nur punktuell vorhanden und sollten hinsichtlich Anbau, Umwelteinflüsse (Hydrologie, Nährstoffflüssen, Treibhausgasemissionen und Biodiversität), Wirtschaftlichkeit und Verwertung der Biomasse der alternativen Kulturen verstärkt werden.