Auch Futterpflanzen können krank werden. Das kann ganze Wiesen zerstören. Damit das nicht passiert, züchtet Agroscope laufend neue Gräser- und Kleesorten.
Gräser und Klee werden, wie andere Kulturpflanzen auch, von Krankheiten und tierischen Schädlingen befallen. In der Futterpflanzenzüchtung lesen wir Pflanzen aus, die gegen die wichtigsten Krankheitserreger widerstandsfähig sind und entwickeln daraus neue Sorten. Dabei verlassen wir uns bei vielen Krankheiten auf eine natürliche Infektion im Feld. Andere Krankheitserreger wie zum Beispiel Bakterienwelke der Gräser oder südlicher Stängelbrenner des Rotklees werden im Gewächshaus auf junge Sämlinge gebracht, um resistente Pflanzen zu selektieren. Zudem entwickeln wir laufend neue Infektionsmethoden für diverse Krankheitserreger, um unser Zuchtmaterial gegen ein möglichst breites Spektrum von Pathogenen resistent zu machen.
Krankheitserreger können durch Bildung neuer Rassen die Resistenz einer Sorte durchbrechen und stellen den Erfolg der Züchtung immer wieder in Frage. Deshalb muss die Virulenz der Pathogenpopulationen grossräumig überwacht und Änderungen müssen frühzeitig erkannt werden. Dies beachten wir vor allem bei den Rostpilzen, wo wir zum Beispiel das Rassenspektrum des Kronenrostes in Europa bestimmen.
Eine wichtige Krankheit des Rotklees ist der südliche Stängelbrenner. Durch gezieltes kreuzen versuchen wir die Vererbung der Resistenz zu erklären und Resistenzgene in das Zuchtmaterial einzubringen.
Eine Veränderung des Klimas oder auch eines Anbausystems kann langfristig zum Auftreten von neuen Krankheitserregern in der Schweiz führen. Dies muss erkannt und resistentes Pflanzenmaterial für die Züchtung bereit gestellt werden. Nur so gibt es auf den Weiden auch morgen noch gutes Futter für unsere Tiere.