Biologie

Adulture Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)
Adulture Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)

Morphologie

Adulte Marmorierte Baumwanzen sind 12 – 17 mm lang und braun bis grau meliert.

a) Face ventrale de la punaise marbrée b) Face ventrale de la punaise grise ou punaise nébuleuse (photos : T. Haye, CABI).
a) Bauchansicht von der Marmorierten Baumwanze (Halyomorpha halys)
b) Bauchansicht von der Grauen Feldwanze (Raphigaster nebulosa)
(photos : T. Haye, CABI)

Auf der Bauchseite ist sie weiss und besitzt keinen Dorn zwischen den Vorderbeinen, was sie eindeutig von der heimischen Grauen Feldwanze (Raphigaster nebulosa) unterscheidet.

Lebenzyklus

Eigelege mit schlüpfenden Nymphen
Eigelege mit schlüpfenden Nymphen

Die Weibchen legen die weisslichen Eier in Gruppen von 20 bis 30 Eiern auf der Blattunterseite ab. Nach dem Schlupf durchlaufen die Nymphen fünf Juvenilstadien und messen je nach Stadium zwischen 5 und 12 mm. Dabei wechseln sie mehrmals die Farbe. 

Nymphe von Halyomorpha halys im a) ersten, b) zweiten oder dritten, c) vierten oder fünften Juvenilstadium
Nymphe von Halyomorpha halys im
a) ersten, b) zweiten oder dritten, c) vierten oder fünften Juvenilstadium

Halyomorpha halys überwintert als adulte Wanze an geschützten Orten in der Natur oder in Gebäuden, oder sogar in Fahrzeugen. Diese Besonderheit bringt eine zusätzliche Schwierigkeit mit sich, da die adulten Individuen von H. halys im Herbst in grosser Anzahl in Häuser eindringen können.

Die Winterruhe dauert von November bis Januar und die Wanze wird bei Temperaturen um 15 °C wieder aktiv. In geheizten Gewächshäusern kann sie daher schon sehr früh Schäden verursachen. Die Eiablage erfolgt von Mai bis Oktober, wobei ein Weibchen circa 250 Eier legt. Abhängig von der Temperatur durchläuft H. halys in Mitteleuropa ein bis zwei Generationen pro Jahr. In der Schweiz entwickeln sich im Tessin häufig zwei, nördlich der Alpen meist nur eine Generation.

Wirtspflanzen

Halyomorpha halys hat ein extrem breites Wirtspflanzen­spektrum von weltweit über 200 Arten. Darunter sind Obst­bäume wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Aprikose oder Pfirsich, aber auch Beeren, Weinrebe, Flieder, Hasel, Esche, Robinie, Vogelbeere sowie andere Waldbäume. Ausserdem befällt die Wanze verschiedene Gemüsearten wie Aubergine, Broccoli, Bohne, Gurke, Tomate usw. Im Feldbau werden Mais und Soja von der Wanze befallen.

Mobilität

Die Marmorierte Baumwanze stammt ursprünglich aus Ostasien und hat sich Ende des 20. Jahrhunderts in Nordamerika ausgebreitet. In der Schweiz wurde sie zum ersten Mal im Jahr 2004 beobachtet, wo sie heute beidseits der Alpen auftritt. Adulte Baumwanzen sind äusserst mobil und bewegen sich schnell von einer Wirtspflanze zur nächsten, ohne dabei grössere Distanzen zurückzulegen. Die flügellosen Nymphen sind hingegen etwas weniger mobil.

Natürliche Feinde

Im natürlichen Verbreitungsgebiet von H. halys wird ein Grossteil ihrer Eier von Schlupfwespen parasitiert. Auch in Europa gibt es natürliche Gegenspieler, jedoch sind diese bis anhin wenig effektiv.