Die wichtigste Krankheit bei den Kartoffeln ist die Kraut- und Knollenfäule. Sie wird durch einen Algenpilz (Phytophthora infestans) verursacht. Bei anfälligen Kartoffelsorten kann ein Bestand – ohne Pflanzenschutzmassnahmen – in wenigen Tagen vollständig vernichtet werden.
Der Erreger verfolgt mehrere Infektionswege
Der Erreger überwintert in latent infizierten Knollen und gelangt im Frühling beim Pflanzen mit diesen ins Feld und wächst mit der Pflanze mit. Dieser sogenannte Primärbefall ist im Frühling an einzelnen, verstreut im Bestand stehenden Stauden feststellbar. Mögliche Quellen für Primärherde sind auch Kartoffel-Abfalldeponien und Durchwuchs.
Von dieser befallenen Pflanze aus, verbreiten sich die Pilzsporangien bei feuchtwarmem Wetter im Frühling und Sommer rasch mit dem Wind und infiziert weitere Blätter und Stängel (Sekundärbefall). Knollen können ebenfalls, durch mit dem Regen in den Boden gelangte Sporangien, infiziert werden.
Der dritte Infektionsweg erfolgt über die geschlechtliche Vermehrung. Es werden Oosporen gebildet, die im Boden überdauern und vom Boden aus Knollen befallen können.