Kraut- und Knollenfäule

Die wichtigste Krankheit bei den Kartoffeln ist die Kraut- und Knollenfäule. Sie wird durch einen Algenpilz (Phytophthora infestans) verursacht. Bei anfälligen Kartoffelsorten kann ein Bestand – ohne Pflanzenschutzmassnahmen – in wenigen Tagen vollständig vernichtet werden.

Der Erreger verfolgt mehrere Infektionswege

Der Erreger überwintert in latent infizierten Knollen und gelangt im Frühling beim Pflanzen mit diesen ins Feld und wächst mit der Pflanze mit. Dieser sogenannte Primärbefall ist im Frühling an einzelnen, verstreut im Bestand stehenden Stauden feststellbar. Mögliche Quellen für Primärherde sind auch Kartoffel-Abfalldeponien und Durchwuchs.

Von dieser befallenen Pflanze aus, verbreiten sich die Pilzsporangien bei feuchtwarmem Wetter im Frühling und Sommer rasch mit dem Wind und infiziert weitere Blätter und Stängel (Sekundärbefall). Knollen können ebenfalls, durch mit dem Regen in den Boden gelangte Sporangien, infiziert werden.

Der dritte Infektionsweg erfolgt über die geschlechtliche Vermehrung. Es werden Oosporen gebildet, die im Boden überdauern und vom Boden aus Knollen befallen können.

(Zeichnung: Cecilia Panzetti)

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Warn- und Beratungsdienst zur Bekämpfung der Krautfäule der Kartoffel Phytophthora infestans: PhytoPRE

Das Schadbild

Die befallenen Pflanzen sind in der Regel durch die Verbräunung des Stängelgrundes oder einzelner Stängelteile erkennbar. Die gelblich grünen Flecken der unteren Blätter verfärben sich in kurzer Zeit schokoladenbraun.

Diese meist vom Blattrand oder von der Blattspitze her gebildeten Flecken vergrössern sich schnell bei feuchtwarmer Witterung. In den frühen Morgenstunden ist auf der Blattunterseite an der hellgrünen Übergangszone vom kranken zum gesunden Gewebe ein grau-weisslicher Pilzrasen zu erkennen. Der Erreger kann auch an Triebspitzen, Stängeln und Blattstielen sowie Knollen auftreten.

Krankheitsbefall rasch erkennen – resistente Sorten anbauen

Dank dem Prognosesystem PhytoPRE werden Befallsherde in der Schweiz frühzeitig bekannt und die Kartoffelfelder können rechtzeitig geschützt werden. Zur Vorbeugung empfiehlt sich generell die Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln aus dem Vorjahr, der Anbau von gesundem Saatgut und von robusten Sorten. Denn resistente Sorten müssen weniger mit Pflanzenschutzmitteln geschützt werden. Krankheitsanfälligen Sorten wie Bintje, Erika oder Concordia werden im Durchschnitt achtmal mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Für krankheitsrobuste Sorten wie Acoustic oder Twinner genügen im Durchschnitt 2-3 Spritzungen.