Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule mit Drohnen

Agroscope und Agro Fly planen gemeinsam, ein anwendungsorientiertes Forschungsprojekt über vier Jahre durchzuführen, um geeignete Verfahren und Werkzeuge für die Behandlung von Kartoffelkulturen mit Drohnen zu finden. Das Ziel ist es, den Landwirtschaftsbetrieben eine Auswahl von Produkten (Drohnen-Ausrüstung) und Dienstleistungen (situationsangepasste Behandlungen) anzubieten, deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit nachgewiesen ist.

Damit sollten die letzten Hindernisse für den Einsatz von Drohnen bei Kartoffelkulturen und allgemeiner bei Ackerkulturen aus dem Weg geräumt werden, wobei insbesondere folgende Fragen zu beantworten sind:

  • Optimierung der Behandlungsvolumina
  • Wahl der geeignetsten Wirkstoffe und ihrer optimalen Dosierung mit dem Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zuverringernChoix des meilleures buses de pulvérisation
  • Wahl der besten Spritzdüsen
  • Optimierung von Flughöhe und geschwindigkeit der Drohne bei der Behandlung
  • Entwicklung neuer Strategien für Fungizidbehandlungen
  • Automatisierung von GPS-geführten Behandlungen
  • Optimierung der Kosten für ein wirtschaftliches Modell

Kontext

Die Kraut- und Knollenfäule (siehe Foto unten) ist die Krankheit, die bei Kartoffelkulturen den grössten Schaden anrichtet. Sie verursacht in der Europäischen Union jährliche Ernteeinbussen im Wert von rund einer Milliarde Euro (Haverkort et al., 2008). In der Schweiz erfordert die Bekämpfung dieser Krankheit durchschnittlich sieben Fungizidbehandlungen pro Vegetationsperiode. In niederschlagsreichen Jahren werden bei sehr anfälligen Sorten oft mehr als zehn Behandlungen durchgeführt. Da die Behandlungen bei sehr feuchten Bedingungen erfolgen, sind sie mit verschiedenen Problemen verbunden:

  • Schwieriger Zugang zu den nassen Parzellen mit Traktor und Spritzbalken
  • Ernteeinbussen (durchschnittlich 30%) durch die Bodenverdichtung in den Fahrspuren
  • Zeit- und energieaufwändige Anfahrt des Traktors mit Spritzbalken

Weil mit Drohnen der Zugang zu den Parzellen ohne Beschädigung des Bodens und mit minimalem Energieaufwand möglich ist, könnte der Einsatz von Drohnen für das Spritzen der Kartoffelkulturen für die Produzenten eine konkrete Lösung darstellen.

Agroscope und Agro Fly suchen Partner, die sich für eine Mitarbeit an diesem Projekt interessieren. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Vorteile einer Behandlung mit Drohnen

  • Keine Bodenverdichtung
  • Zugang zu den Parzellen auch bei sehr nassen Bedingungen
  • Die durch die Propeller verursachten Luftturbulenzen könnten zu einer besseren Verteilung der Fungizidtröpfchen auf Stängeln und Blättern beitragen
  • Leichter Transport des Spritzmittels
  • Exakte Behandlungen gemäss den PhytoPRE-Empfehlungen (Krautfäule-Befallssituation)
  • Schnelle Amortisierung durch Nutzung in verschiedenen Kulturen (Reben, Gemüse usw.)

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