Eine neue Studie untersucht die Auswirkungen automatischer Melksysteme auf die Milchqualität, den Bezug zur Ursprungsregion, die bakterielle Biodiversität, soziale Aspekte und das Image von AOP-Käse.
Automatische Melksysteme (AMS) werden in der Schweizer Milchwirtschaft zunehmend genutzt – auch in der Produktion von AOP-Käse. Doch sind diese automatischen Melksysteme mit der Produktionskette von AOP-Käse kompatibel?
Die umfassenden Daten aus der Studie zeigen: Die Milchqualität kann mit automatischen Systemen genauso gut sein wie beim herkömmlichen Melken. Wichtig sind dabei gute Hygiene, genügend Platz für die Kühe und gut eingestellte Technik.
Allerdings zeigte sich auch, dass in manchen Fällen die Milch aus automatischen Systemen mehr freie Fettsäuren enthalten kann, was sich negativ auf das Aroma des Käses auswirken kann. Die Werte schwankten aber stark von Betrieb zu Betrieb. Das zeigt wiederum, dass nicht das System allein entscheidend ist, sondern wie es genutzt wird.
Auch die Frage, ob sich die Technik auf die Bakterienvielfalt in der Milch auswirkt, wurde untersucht. Die Resultate zeigten keine grossen Unterschiede. Sogar die Zahl möglicher Krankheitserreger war bei automatischen Systemen teilweise niedriger – wohl dank besserer Reinigungsprozesse.
Neben technischen Aspekten beleuchtete die Studie auch die Sichtweise der Konsumentinnen und Konsumenten. In einer Umfrage gaben viele an, dass sie neue Technologien in der Landwirtschaft grundsätzlich positiv sehen. Trotzdem wünschen sich viele Menschen, dass das Tierwohl nicht zu kurz kommt – und dass die Beziehung zwischen Mensch und Tier nicht ganz verloren geht.
Unter bestimmten Voraussetzungen sind also AMS mit der AOP-Käseproduktion vereinbar. Entscheidend sind individuelle betriebliche Lösungen, gezielte technische Massnahmen zur Qualitätssicherung – und eine offene, transparente Kommunikation mit den Konsumentinnen und Konsumenten.