Wasserverbrauch in der Weinbereitung reduzieren

Wasser Weinbereitung

Die Herstellung von Wein erfordert viel Wasser, von der Rebe bis hin zum Abfüllen des Weins in Flaschen. Die Versuchsstation Weinbau und Önologie im Kanton Wallis untersucht einfache Methoden zur Einsparung dieser natürlichen Ressource in der Weinbereitung.

Die Herstellung von Wein ist wasserintensiv: Für einem Liter Wein werden 10 bis 20 Liter Wasser benötigt. Ausserdem braucht es viel elektrische Energie, 0,2 bis 0,5 kWh pro Liter Wein.

Die alkoholische Gärung ist besonders kritisch. Dort entsteht viel Wärme, die abgeführt werden muss. Sonst wird die Aktivität der nützlichen Hefen eingeschränkt und der Geschmack des Weins beeinträchtigt. Um die Temperatur des Traubenmosts auf etwa 20 °C zu halten, verwenden viele Kellereien heutzutage Leitungswasser (mit einer Temperatur von etwa 10 °C) und leiten dieses zur Kühlung um die Tanks herum.

Drei Lösungen im Weinkeller des Kantons Wallis getestet

Die Versuchsstation Weinbau und Önologie untersucht die Wirksamkeit von drei einfachen technischen Lösungen zur Ableitung der Wärme während der Gärung:

  • Berieselung mit manueller Regulierung (Standard-Referenzmethode).
  • Berieselung mit automatischem Durchflussregelventil
  • Berieselung mit automatischem Durchflussregelventil und Ventilator für eine maximale Kühleffizienz.

Die Varianten werden derzeit im kantonalen Weinkeller Grand-Brûlé (Leytron, VS) bei drei 600-Liter-Gärtanks mit Fendant getestet und verglichen. Zudem prüft man im Rahmen der anstehenden Renovation des Weinkellers das Potenzial von erneuerbaren Energien.

Energiebilanz der Weinbranche

Eines der Ziele des laufenden Projekts ist es, so viele Daten wie möglich über den Wasser- und Stromverbrauch in Weinkellern zu sammeln. Bisher ist die Energiebilanz der Weinbranche nur wenig dokumentiert. Daher wird insbesondere der Wasser- und Stromverbrauch im Weinkeller Grand Brûlé, aber auch in verschiedenen privaten Weinkellern untersucht und verglichen. Dies mit dem Ziel, die Situation in der Praxis möglichst real abzubilden.

Die aktuellen Versuche dienen in erster Linie dazu, mögliche Optimierungen der Berieselungskühlung zu identifizieren, um die Temperaturen während der Gärung konstant zu halten und dadurch den Einsatz der natürlichen Ressource Wasser zu reduzieren. Langfristig könnte die wasser- und energiesparende Weinbereitung auch ein wichtiges Argument für den Kauf von Schweizer Wein sein.

Verschiedene Partner beteiligt

Das Projekt zur Optimierung des Ressourcen- und Energieeinsatzes in Weinkellern ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Agroscope, dem Kanton Wallis, der HES-SO Wallis, Changins, AgroCleanTech und AGRIDEA.
 

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Leytron

Versuchsstation Weinbau und Önologie

Der Klimawandel und die veränderten Anbaumethoden sind grosse Herausforderungen für die Weinindustrie. Die Versuchsstation sucht nach Lösungen.

Letzte Änderung 28.09.2022

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