Zwei Agroscope-Projekte zur Nutzung von Mikroorganismen sichern sich die Finanzierung durch die Gebert Rüf Stiftung

Forschungsprojete Mikroorganismen

08. 01. 2018. Zwei Agroscope-Projekte werden von der Gebert Rüf Stiftung finanziell unterstützt. Unter 47 eingereichten Projekten gab es bei der Ausschreibung «Microbials» fünf Finalisten, darunter die beiden Agroscope-Projekte, die total 830‘000 CHF erhalten. 

Bestimmte Bakterien, die in der Milchverarbeitung eingesetzt werden, besitzen aus Ernährungssicht interessante Eigenschaften. Ziel des Projekts Polyfermenthealth ist es, das Potential verschiedener Bakterienstämme aus der Sammlung in Liebefeld für die Herstellung fermentierter Milchprodukte mit positiver Wirkung auf die Gesundheit zu prüfen. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Produkten, die mit einer Mischung mehrerer Stämme hergestellt werden. Zu den angewendeten Technologien gehören mikrobielle Genomik, Biotechnologie, Metabolomik von Lebensmitteln, Physiologie, Gastroenterologie, Immunologie und Bioinformatik. Das von Guy Vergères geleitete Projekt wird in Zusammenarbeit mit Prof. Andrew Macpherson vom Inselspital Bern und Dr. Rémy Bruggmann vom Schweizerischen Institut für Bioinformatik in Bern durchgeführt. Für das Projekt sollen zwei DoktorandInnen für eine Dauer von drei Jahren angestellt werden. Polyfermenthealth gehört zum Projekt Fermentomics des Forschungsprogramms 2018-2021, in dem die Agroscope-Bereiche «Methodenentwicklung und Analytik», «Tiere und tierische Produkte» und «Mikrobielle Systeme von Lebensmitteln» zusammenarbeiten. 

Das Mikrobiom des Bodens und der Pflanzen enthält Mikroorganismen, welche die Fruchtbarkeit des Bodens und die Produktivität der Pflanzen fördern. Diese Mikroorganismen sind sowohl aus landwirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht eine interessante Alternative zu Mineraldüngern. Mit dem Projekt Microbiome Diagnostics sollen die Bedingungen für eine erfolgreiche Animpfung mit arbuskulären Mykorrhizapilzen bestimmt werden. Diese Pilze wirken sich positiv auf den Ertrag der Kulturen aus, indem sie mit den Pflanzen über deren Wurzeln eine symbiotische Beziehung eingehen und die Versorgung der Pflanzen mit Phosphaten verbessern. Das Projekt Microbiome Diagnostics wird geleitet von Dr. Klaus Schläppi (Agroscope, Universität Bern) und in Zusammenarbeit mit Prof. Marcel van der Heijden (Agroscope) und Dr. Natacha Bodenhausen (FiBL) durchgeführt. 

Verantwortlich: Guy Vergères / Klaus Schläppi

Gebert Rüf Stiftung

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Methodenentwicklung und Analytik

Der KB verfügt über die Expertise und die Infrastruktur, um modernste analytische und molekulargenetische Technologien und Methoden zu entwickeln, zu validieren und im Rahmen von Forschungsprojekten oder Vollzugsaufgaben einzusetzen. Dazu gehört etwa die Qualitätssicherung in der Herstellung von Futter- und Lebensmitteln durch analytische, mikrobiologische und sensorische Überwachung.

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Tiere, tierische Produkte und Schweizer Nationalgestüt

Der KB verfügt über eine moderne Forschungsinfrastruktur und ist verantwortlich für deren Weiterentwicklung. Er ist zuständig für die Durchführung praxisorientierter Versuche in der Produktion und Verarbeitung von Milch und Fleisch, für die Entwicklung von Kulturen für fermentierte Lebensmittel, für das Schweizer Nationalgestüt und die amtlichen Futtermittelkontrolle.

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Mikrobielle Systeme von Lebensmitteln

Der FB will die Biodiversität der Mikroorganismen in ausgewählten mikrobiellen Systemen von Lebensmitteln erfassen und verstehen, um sie gezielt nutzen zu können. Fermentierte Lebensmittel aus der exklusiven Kulturen-Sammlungen von Agroscope sollen einen Wettbewerbsvorteil hinsichtlich Qualität oder Sicherheit haben; ihre Herkunft kann einfach nachgewiesen werden.

Letzte Änderung 08.01.2018

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