Die Sortenwahl im Apfelanbau ist eine zentrale Entscheidung für Betriebe und ihre Wirtschaftlichkeit. Gerade bei neuen Sorten kann die mit der Investition verbundene Unsicherheit hoch sein. Dies gilt auch für neue robuste Sorten, deren Anbau im Rahmen der Schweizer Agrarpolitik finanziell unterstützt wird. In diesem Artikel untersuchen wir die Rentabilität einer Pflanzung solcher Sorten und prüfen, ob es unter den getroffenen Annahmen sinnvoll ist, eher heute zu investieren oder abzuwarten. Dabei berücksichtigen wir Unsicherheiten bezüglich Erträgen und Preisen. Die Analyse zeigt, dass sich der Wert des Wartens je nach Art der Unsicherheit deutlich unterscheidet. Bei unsicherer Ertragsstabilität ist der Vorteil, die Investition aufzuschieben, zwar vorhanden, aber vergleichsweise gering. Das bedeutet, dass sich eine Investition in robuste Sorten auch ohne lange Verzögerung lohnen kann, solange schlechte Ertragsjahre relative gesehen nicht zunehmen. Bei unsicheren Preisen fällt der Wert des Wartens hingegen deutlich höher aus. Hier kann es für Betriebe sinnvoll sein, abzuwarten, bis sich abzeichnet, ob sich hohe oder niedrige Preisniveaus durchsetzen. Zudem ist anzumerken, dass in unserer Analyse durch staatliche finanzielle Unterstützung eine Investition unter Unsicherheit nach einer Wartezeit rentabel sein kann, solange (a) relative gesehen schlechte Ertragsjahre nicht zunehmen, (b) kein dauerhaft niedriges Preisniveau für die neue Sorte eintritt und (c) auch in Zukunft mit finanzieller Unterstützung gerechnet werden kann. Ausserdem müssen die hier vorgelegten Resultate immer unter den getroffenen Annahmen interpretiert werden und können je nach Betrieb und Sorte variieren.