2017 verabschiedete der Schweizer Bundesrat den Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Eine der Massnahmen dieses Plans ist der «Verzicht oder Teilverzicht auf Herbizide». Diese Massnahme lässt sich jedoch nur im Rahmen einer ganzheitlichen, auf die jeweilige Kultur und Fruchtfolge abgestimmten Strategie zur Unkrautbekämpfung umsetzen. Unkräuter schädigen nicht nur die jeweils vorhandenen Kulturpflanzen innerhalb eines Jahres, sondern können sich aufgrund des Samenvorrats im Boden über mehrere Jahre als problematisch erweisen. Die Umsetzung präventiver und kurativer Massnahmen auf der Grundlage des integrierten Pflanzenschutzes erfordert die Entwicklung neuer Entscheidungshilfe-Tools. Zusätzlich zur Unkrautdichte, wurden weitere Indikatoren zur Schädlichkeit der Unkräuter entwickelt. Aktuell wird eine einfache Methode, die auf der visuellen Schätzung des Volumenanteils der Unkräuter beruht, auf ihre Anwendbarkeit in der Praxis getestet. Ausserdem werden Tools entwickelt, die auf der Modellierung der Auswirkungen unterschiedlicher Anbausysteme auf Unkrautflora und Ertrag unter verschiedenen klimatischen Szenarien basieren. Dieser Artikel fasst wichtige Aspekte der Forschung im Bereich des Unkrautmanagements zusammen und stellt Entscheidungshilfe- Tools vor, die zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft beitragen könnten.
Masson S., Chauvel B., Carlen C., Wirth J.
Neue Entscheidungshilfen für eine nachhaltige Unkrautbekämpfung.
Agrarforschung Schweiz, 12, 2021, 78-89.
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Digital Object Identifier (DOI): https://doi.org/10.34776/afs12-78g
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