Risikobeurteilung für Nützlinge

Risikobeurteilung für Nützlinge
Spinnmilben, Florfliegenlarven, Raubwanzen und Parasitoide werden im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt

Makroorganismen sind ein gängiges Mittel, um im Pflanzenschutz gegen Schädlinge vorzugehen. Internationale Richtlinien legen fest, wie diese einzusetzen sind. Agroscope beurteilt die Umweltrisiken solcher Makroorganismen im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft.

Schädlingsbekämpfung ist eine weltweite Herausforderung für die Landwirtschaft, da Kulturpflanzen immer wieder von bekannten und neuen Schädlingen bedroht werden. Zudem gibt es einen politischen Entschluss, dass der Einsatz von Pestiziden in der europäischen Landwirtschaft vermindert werden soll. Aus diesen Gründen muss immer weiter nach alternativen Bekämpfungsmethoden gesucht werden.

Nützlinge werden heute intensiv eingesetzt zur Bekämpfung von Schädlingen in Glashäusern und Feldern. Seit den frühen siebziger Jahren steigt die Anzahl der eingesetzten Nützlinge. Sie werden in grossem Rahmen gezüchtet und vertrieben. Der wachsende internationale Markt mit Nützlingen lässt auch das Risiko von ungewollten Freisetzungen und der Etablierung  von exotischen Organismen steigen. Diese haben einen Einfluss auf die einheimischen Lebensgemeinschaften und könnte seltene und gefährdete Arten bedrohen.

Wegen dieser Bedenken wurden internationale Richtlinien entwickelt, die den einzelnen Ländern als Orientierung dienen können. In der Schweiz ist eine Registrierung der Makroorganismen für den Pflanzenschutz schon im Jahre 1986 eingeführt worden. Agroscope beurteilt die Umweltrisiken für jeden neuen Nützling, der in der Schweizer Landwirtschaft kommerziell eingesetzt werden soll im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft. Wir halten uns dabei an die aktuellsten von FAO, EPPO, IOBC und OECD entwickelten Richtlinien.

Wir entwickeln aufgrund unserer Forschungsergebnisse Konzepte und Methoden zu Risikobeurteilung von Makroorganismen für den Pflanzenschutz  und arbeiten aktiv in Expertengremien zu diesem Thema mit. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Agrarwissenschaften der ETH Zürich und dem Europäischen Masterstudienprogramm Agroecology am  ISARA  Lyon führen wir Lehrveranstaltungen zur Auswirkung von neuen Organismen im landwirtschaftlichen Umfeld und zur Risikobeurteilung von Nützlingen durch. Unser Einsatz kommt einer breitflächigen Anwendung von umwelt- und gesundheitsfreundlichen Schädlingsbekämpfungsstrategien zu Gute.