Die Geschichte der «Grundlagen für die Düngung landwirtschaftlicher Kulturen in der Schweiz (GRUD)» erstreckt sich weit zurück, bis ins Jahr 1938. Ein Blick in die Dokumente offenbart eine beeindruckende Entwicklung: von der simplen «Anwendungstafel für Kunstdünger» und Hinweisen zur effizienten Verwendung von Hof- und Recyclingdüngern bis zum umfassenden Werk aus dem Jahr 2017, das alle Kulturen umfasst und Boden- sowie Pflanzenanalyse einbezieht.
Agroscope hat seine Archive durchforstet und alle gefundenen Düngungsempfehlungen digitalisiert und online publiziert. Das älteste Dokument, eine «Anwendungstafel für Kunstdünger», stammt aus dem Jahr 1938, publiziert von einer Vorläuferinstitution von Agroscope. Manche Dokumente wurden von anderen Institutionen, zum Beispiel landwirtschaftlichen Beratungsstellen, herausgegeben. 2017 publizierte Agroscope erstmals eine Zusammenfassung aller Düngungsempfehlungen für sämtliche Kulturen.
Häufige Aktualisierungen während des Zweiten Weltkriegs
Während des Zweiten Weltkriegs (1939−1945) – der Zeit der Anbauschlacht − wurden die Düngungsempfehlungen fast jährlich aktualisiert. Dies hing mit der sich schnell ändernden Versorgungslage mit gewissen Handelsdüngern zusammen, die bis dahin grösstenteils aus Deutschland importiert worden waren.
Publikationslücken zwischen 1943 bis 1963
Zwischen den Jahren 1943 und 1963 für die deutschsprachigen bzw. 1943 und 1966 für die französischsprachigen Publikationen besteht eine Publikationslücke von etwa 20 Jahren. In dieser Zeit wurde am Standort Reckenholz ab 1946 besonders zur Stickstoffdüngung geforscht und publiziert sowie Vorschläge gemacht, wie die Düngeberatung in der Schweiz zu organisieren sei. Es sind in dieser Periode aber keine Richtlinien für die Düngeberatung bzw. Düngungsrichtlinien erschienen.
Seit den 1980er Jahren wurden in den Empfehlungen auch Umweltprobleme durch Überdüngung thematisiert.
Ab 1942 zweisprachig, 1987 erstmals dreisprachig
Die erste Ausgabe, die sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch erschienen ist, stammt aus dem Jahr 1942. Erst 1987 erschienen die Empfehlungen auch auf Italienisch.