In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir, inwieweit Sommertrockenheit die zwischen 1990 und 2021 beobachteten Schwankungen der landesweit durchschnittlichen Wiesen- und Weideerträge aus den Raufutterberechnungen des Schweizer Bauernverbands erklären kann. Als Mass für die Sommertrockenheit wählten wir die relative Verdunstung, d. h. das Verhältnis von aktueller zu potenzieller Verdunstung, die wir auf Basis der räumlichen Klimaanalysen des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie mit einem vereinfachten Ansatz schätzten. Die Ergebnisse aggregierten wir mit Hilfe der Arealstatistik für die drei Grünlandkategorien Kunstwiesen, Wiesen und Weiden ausserhalb des Sömmerungsgebiet sowie Sömmerungsweiden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Variabilität der relativen Verdunstung bis zu 60 % der Variabilität der durchschnittlichen Erträge von Wiesen und Weiden erklären kann und dass in Jahren, in denen weite Teil unseres Landes unter Dürre standen (dies war 2003, 2015 und 2018 der Fall), bis zu 25 % der gesamten Raufutterproduktion der Schweiz verloren gehen können. Darüber hinaus decken unsere Auswertungen Unterschiede in den räumlichen Mustern der Sommertrockenheit auf. Diese Resultate unterstreichen die Anfälligkeit der Raufutterproduktion für Sommertrockenheit und die Notwendigkeit der Anpassung des Futterbaus an den Klimawandel.