KaumkostendeckendeTraubenpreise führenzuMotivationsverlustenbeidenTraubenproduzenten. In der Folge werden Rebparzellen oft nur noch extensiv gepflegt oder gar der «Natur» überlassen. Dies führt aber nicht zur erwünschten Artenvielfalt, sondern es machen sich in erster Linie Problemunkräuter breit. In solchen Anlagen sind die Reben dann starkem Infektionsdruck durch Pilzkrankheiten ausgesetzt. Dieser greift – zum Missfallen der Anstösser – auch auf die Nachbarparzellen über und erfordert dort erhöhte Schutzmassnahmen. Aktuell ist es die Schwarzfäule (Black Rot), die ausgehend von solchen verlassenen Weinbergen auf dem Weg ist, sich in der Deutschschweiz zu etablieren. Gesetzlich gibt es wenig Handhabe, um eine Kostenbeteiligung oder Rodung der Reben vom Verursacher zu erwirken. Der juristische Schlagabtausch ist vorprogrammiert. Mitglieder des Weinbauvereins Rudolfingen gehen einen pragmatischen Weg, der solche Streitereien vermeidet, in dem sie gemeinsam einen Neuaufbau von verwilderten Reben in Angriff genommen haben.