Entscheidungshilfe für feuchte und nasse Ackerflächen: Unterstützung bei der Identifikation von Flächen, auf denen Alternativen zur Entwässerung in Betracht zu ziehen sind.
Viele der Drainagen in der Schweiz sind alt und müssen ausgetauscht oder repariert werden. Dadurch sammelt sich auf den betroffenen Flächen das Wasser und verursacht Ertragsausfälle. Mit der Entscheidungshilfe Feuchtackerflächen werden Grundlagen für den zukünftigen Umgang mit solchen Flächen bereitgestellt. Sie soll dazu dienen, in einem strukturierten Ablauf die relevanten Kriterien zu bewerten und die Abwägung zwischen verschiedenen Interessen und Prioritäten zu unterstützen. Dabei werden die Indikatoren der vier Themenbereiche «Biodiversität», «Gewässer», «Boden und Treibhausgase» und «Landwirtschaftliche Nutzung» bewertet. Das Dokument informiert und unterstützt Bundesämter, kantonale Landwirtschaftsämter und Fachstellen für Bodenschutz und für Natur, Bauherrschaften und Beratungskräfte sowie Landwirtinnen und Landwirte bei Entscheiden zur weiteren Bewirtschaftung solcher potentieller FAF, insbesondere bei Fragen zur Fortsetzung (Sanierung) der Entwässerung, zur Verwendung von Erd- oder Aushubmaterial zur Veränderung des Wasserhaushalts des Bodens oder zur Umgestaltung in eine echte FAF entsprechend den Standortbedingungen. Die Entscheidungshilfe soll eine Unterstützung sein, die aber kein verpflichtendes Ergebnis liefert. Diese Entscheidungshilfe ist Teil des Projekts «Biodiversitätsförderung auf feuchten und nassen Ackerflächen» (www.feuchtacker.ch.) Das Projekt Feucht-(Acker-)Flächen hat zum Ziel, Lösungen im Spannungsfeld «Bewirtschaftung von FAF (agronomische und betriebswirtschaftliche Aspekte)» − «Förderung der Biodiversität in Ackerbaugebieten» − «Nähr- und Schadstoffbelastung der Gewässer» − «Klimagasemissionen und Klimaanpassung» aufzuzeigen. Es werden Entscheidungskriterien und Lösungsmöglichkeiten für den zukünftigen Umgang mit FAF bereitgestellt. Die Grundlagen wurden in sechs Arbeitspaketen ausgearbeitet.