Ökobilanz der Ernährung

Nachhaltige Milchproduktion

Nachhaltige Milch für Konsumentinnen und Konsumenten

Die Agroscope-Forschung hat die Bestrebungen der Branche aktiv unterstützt, die Milchproduktion nachhaltiger zu gestalten.

Agroscope-Fachleute haben anhand einer Literaturstudie die Wirkung von 15 Massnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Milchproduktion auf 17 Indikatoren der Nachhaltigkeit aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft evaluiert. Die Arbeiten wurden vom Migros-Genossenschaftsbund finanziert.

Einige Massnahmen erwiesen sich als mehrheitlich günstig, andere zeigten Zielkonflikte, nicht eindeutige Wirkungen oder wurden noch nicht genügend untersucht.

Das Produktionssystem soll mittelfristig für alle Lieferanten von Estavayer Lait S.A. (ELSA) verbindlich sein im Sinne eines Grund-Standards. Die Erkenntnisse aus der Forschung fliessen somit über den Milchverarbeiter ELSA direkt in die Praxis. 


Umwelt- und ressourcenschonende Ernährung: Detaillierte Analyse für die Schweiz.

Umwelt- und ressourcenschonende Ernährung

Wer weniger Nahrungsmittel wegwirft und seine Ernährung optimiert, schont die Umwelt und berücksichtigt die Empfehlungen gemäss Lebensmittelpyramide besser als heute. Modellierungen von Agroscope zeigen, dass die Umweltwirkungen unserer Ernährung um über 50 Prozent gegenüber der aktuellen Situation gesenkt werden können – und dies auch ohne ganz auf Fleisch zu verzichten. Allerdings werden die Anteile an Getreide, Kartoffeln, Früchten und Nüssen auf unseren Tellern grösser und weiterhin sollten wir auch Milch trinken.

Die Studie wurde im Rahmen der Tätigkeiten des Bundesamtes für Landwirtschaft zum Aktionsplan Grüne Wirtschaft von Agroscope durchgeführt. Sie zeigt, wie eine bedarfsdeckende Ernährung der Schweizer Bevölkerung aussehen könnte, wenn gleichzeitig die unerwünschten Umweltwirkungen des Ernährungssystems minimiert und weiterhin die gesamte verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche und die Sömmerungsgebiete der Schweiz für die Lebensmittelproduktion genutzt werden. Der Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel wie Brotgetreide, Kartoffeln und Gemüse würde steigen, Milchprodukte würden in ähnlichem Mass konsumiert wie heute, Fleisch würde weniger verzehrt. Dementsprechend würde die Ackerfläche verstärkt für den Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel genutzt. Die Grünlandflächen würden wie heute wertvolles Futter für die Milchproduktion liefern. Der dadurch verminderte Bedarf an Nahrungs- und Futtermittelimporten würde den Selbstversorgungsgrad deutlich erhöhen. Durch die verringerten Importe und die nachhaltigere Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen liessen sich die Umweltwirkungen der Ernährung gegenüber heute auf rund die Hälfte reduzieren.