Die Datenbank dient als Instrument für den Naturschutz. Besonders berücksichtigt wird der Auenschutz in der Schweiz. Die Datenbank wurde von der Professur für Natur- und Landschaftsschutz der ETHZ im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erstellt.
Abfrage der Daten
Die hier möglichen Abfragen sind Beispiele von Daten-Auszügen. Online-Abfragen sind noch nicht möglich, da die Datenbank nicht direkt an das Internet angeschlossen ist. Spezielle Fragen zu Potentialen in Auen beantworten wir gerne.
Ziele
Die Datenbank ist ein Hilfsmittel für Praxis und Forschung. Die aufgearbeiteten Informationen über die Fauna können relational verknüpft und den Fragestellungen der Anwender entsprechend abgefragt werden.
Das erste Ziel war, ein Hilfsinstrument für die Umsetzung der Auenverordnung und des Aueninventares zu erstellen, die "Aua-Datenbank". Dabei wurden Arten, die ausschliesslich oder vorwiegend in Auen vorkommen, als Auenkennarten definiert. In einem zweiten Schritt wird die Datenbank auf alle Lebensräume erweitert und zur "Öko-Fauna-Datenbank" ausgebaut.
Aufbau der Datenbank
Die folgenden Informationen sind in die Tabellen eingegeben:
- Systematik
- Verbreitung: biogeographische Regionen, Höhenstufen
- Klima-Anspruch: Julimitteltemperatur, Tagesgrade, Jahresniederschlag
- Gefährdung
- Entwicklungsstadien
- Biotoptyp
- Struktur, Stratum
- Arteigenschaften: z.B. Auenkennartstatus, Biotopbindung, Ernährungstyp, Wärmeanspruch
- Mobilität: am Boden, im Wasser, in der Luft
- Phänologie
- Nahrung
- Auenobjekte
- Beobachtungen in Auenobjekten
Von besonderer Bedeutung ist die Unterscheidung der verschiedenen Entwicklungsstadien einer Art, da diese unterschiedliche ökologische Ansprüche und Eigenschaften aufweisen können, z.B. leben die Larven der Libellen im Wasser und können nicht fliegen, während die Imagines ausserhalb des Wassers leben und gute Flieger sind.
Programmiert ist die Datenbank in Oracle.
Tiergruppen
2'700 Arten aus folgenden Tiergruppen sind bereits eingegeben:
- Mammalia (Säugetiere)
- Aves (Brutvögel)
- Reptilia (Reptilien)
- Amphibia (Amphibien)
- Mollusca (Weichtiere)
- Carabidae (Laufkäfer)
- Apidae (Wildbienen)
- Rhopalocera (Tagfalter)
- Heteroptera (Wanzen)
- Saltatoria (Heuschrecken)
- Odonata (Libellen)
Die Eingabe der Art-Informationen erfolgte durch Experten unter Aufarbeitung der Literatur.
Beispiele von Anwendungen der Datenbank
- Faunistisches Potential: Berechnung, welche Arten/Entwicklungsstadien in einem bestimmten Gebiet, Lebensraum, Stratum oder in einer Struktur vorkommen können
- Qualitätsbeurteilung der Lebensräume in einem Gebiet anhand des Vergleichs der tatsächlich vorkommenden mit den potentiell möglichen Arten
- Potentiell betroffene Arten/Entwicklungsstadien bei einem Eingriff (z.B. Mahd) und ihre Ausweichmöglichkeit
- Basis für die Berechnung potentieller Verbreitungskarten
- Erleichterung der Auswahl von Ziel- und Leitarten
- Diverse weitere naturschutzfachliche Fragestellungen
Zusammenarbeit
Auftraggeber
- Bundesamt für Umwelt BAFU; Marendaz Evelyne und Cordillot Francis
- Centre suisse de cartographie de la faune (CSCF); Gonseth Yves
Institutionen
- Professur für Natur- und Landschaftsschutz, ETH, Zürich (wurde September 2006 aufgehoben)
- Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH)
- Koordinationsstelle Ost für Fledermausschutz KOF, Zürich
- Centre de Coordination Ouest pour l'Étude et la Protection des Chauves-souris Suisse CCO, Genève (Französisch)
- Schweizerische Vogelwarte Sempach
Fauna-Experten
- Di Giulio Manuela, Winterthur
- Gonseth Yves, CSCF, Neuchâtel
- Hausser Jacques, Département d'écologie et évolution, Université de Lausanne
- Marggi Werner, Thun
- Müller Andreas, Angewandte Entomologie, ETH, Zürich
- Neumeyer Rainer, Zürich
- Otto Achim (†), Erlenbach
- Rüetschi Jörg, Hinterkappelen
- Stucki Pascal, Saint-Blaise
- Thorens Philippe, Neuchâtel
- Wittwer Alfred, Biel
- Wolf Matthias (†), Zürich
- Zbinden Niklaus, Schweizerische Vogelwarte, Sempach
Informatik
- Umbricht Michael, Mägenwil
- Walser Doris, Informatikdienste, ETH, Zürich