Getreide Genbank

Banque de gènes Agroscope

Für die Biodiversität von morgen

Die Genbank von Agroscope ist mehr als hundert Jahre alt. Die seit 1900 gesammelten Sorten werden weiterhin erhalten und stehen zur Verfügung. Die heutigen Konservierungstechniken erlauben die langfristige Aufbewahrung einer bedeutenden Anzahl von Pflanzenarten. Seit 1999 besteht ein Nationaler Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (NAP-PGREL). Dieser ermöglicht einerseits die Erhaltung des genetischen Materials und andererseits erlaubt er, die erhaltenen Sorten zu charakterisieren und agronomisch zu beschreiben. Die gesammelten Daten werden in Form einer Datenbank öffentlich zugänglich gemacht. Dieses genetische Reservoir sollte das rasche Testen einer grossen Zahl von Sorten erlauben, falls wir mit neuen Pflanzenkrankheiten, mit einer neuen Rasse einer bekannten Krankheit, oder mit klimatischen Unwägbarkeiten konfrontiert würden.

Gene langfristig erhalten und vor Katastrophen schützen

In einer Genbank wird Pflanzenmaterial gesammelt, gelagert, erhalten und beschrieben, um es langfristig aufzubewahren und um die genetischen Ressourcen der wichtigsten Kulturpflanzen zur Verfügung zu stellen. Am Standort Changins konserviert Agroscope das Saatgut mittelfristig in Kühlräumen bei 4 °C. Für eine langfristige Lagerung wird es bei -20 °C tiefgekühlt.  Auf internationaler Ebene bietet die Svalbard Global Seed Vault in Norwegen eine sichere Aufbewahrung für Duplikate von genetischen Ressourcen anderer Genbanken an. Die Schweiz schickte, wie viele andere Länder auch, Material nach Norwegen und wird in Zukunft diesen Saatgut-Tresor in Svalbard weiter vervollständigen.

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Nationale Genbank in Changins

Die Aufgabe der nationalen Genbank von Agroscope ist es, die über 10 085 alten und modernen Pflanzensorten in Form von Saatgut zu konservieren und zur Verfügung zu stellen. Sie umfasst verschiedene Getreidesorten: Weizen (5 141 Sorten), Triticale (846), Dinkel (2 198), Gerste (795), Roggen (62) und Mais (413) sowie Gemüsesorten (487) und Soja (36). Die Schweizer Dinkelsammlung ist zweifellos die grösste weltweit.

Triticale

Wertvolles Genmaterial

Alte Landsorten sind darum äusserst wertvoll, weil sie bisweilen sehr interessantes Genmaterial aufweisen, wie z. B. eine Schwarzrost-Resistenz bei Gerste, eine Fusariose-Resistenz bei Dinkel oder Maisgene für gute Jugendentwicklung bei Kälte. Die Landsorten, die über interessanten Gene verfügen, werden in aktuelle Züchtungsprogramme aufgenommen, damit sie ihre Eigenschaften an modernere Sorten weitergeben können.

Ribelmais---ZM157-Kriessern-Rot

Ribelmais

"Ribelmais" stellt für die Nutzung das beste Beispiel dar. Er wird seit Jahrhunderten im Rheintal angebaut und wurde ebenfalls mit einem AOC-Label ausgezeichnet. Bis heute wurden 85 Ribelmais-Sorten erfasst und erhalten.

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Weizen "Rouge de Gruyère"

Die Weizensorte "Rouge de Gruyère", die 1900 erfasst wurde und seither in der Genbank von Agroscope in Changins enthalten ist, baut man heute wegen ihres Strohs erneut an, das seit etwa zwanzig Jahren wieder zum Flechten benutzt wird. Auch für die Produktion regionaler Spezialitäten ist ein wachsendes Interesse an Weizen-Landsorten festzustellen.