Wenden Sie sich an die Kantonale Pflanzenschutzfachstelle. Diese koordiniert die Bekämpfungsmassnahmen, welche unter der Federführung von Agroscope durchgeführt werden. Als praktische Massnahme empfehlen wir Kontrollgrabungen im Herbst, um festzustellen, wie viele Engerlinge im Boden sind. Die Pflanzenschutzstelle wird Sie beraten, wie genau diese auszuführen sind.
Häufig gestellte Fragen
In einem vom Kanton koordinierten Vorgehen muss man mit einem Betrag von rund 800–1000 Franken pro Hektare rechnen. Ein solches Vorgehen hat den Vorteil, dass die Pilzgerste in grossen Mengen und damit günstiger eingekauft werden kann. Die Unterstützungsbeiträge der Kantone sind unterschiedlich und reichen von einem Zuschuss von 30 bis 90%. Der Kanton Thurgau hat sogar seit Jahrzehnten einen von der Landwirtschaft gespeisten Engerlingsfond, welcher die Bekämpfungsmassnahmen finanziert.
Ideal ist ein mit anderen Landwirtschaftsbetrieben koordiniertes Vorgehen. Wenden Sie sich daher an die Pflanzenschutzfachstelle Ihres Kantons.
Der Beauveria-Pilz braucht zu seinem Überleben Engerlinge, die er befallen kann. Somit ist der Pilz so lange im Boden, wie es Engerlinge darin hat. Die Erfahrung zeigt, dass diese Bekämpfungen über mehrere Maikäfer-Generationen wirksam bleiben kann.
Pilzgerste ist im Handel erhältlich. Dabei ist auf eine gute Qualität zu achten. Nach dem Kauf muss das Produkt möglichst schnell, innerhalb der nächsten 1-2 Wochen ausgebracht werden. Bis dahin ist die Pilzgerste an einem kühlen Ort bei 5-10 Grad zu lagern. Das Material ist empfindlich auf ultraviolettes Licht und darf nicht der Sonne ausgesetzt werden.
Problematisch ist eine schlechte Lagerung. Wärme und Sonnenlicht zerstören die Pilze. Deswegen muss die Pilzgerste mit der Übersaatmaschine 5-8 cm tief eingesät werden und der Boden anschliessend gewalzt werden, damit die Körner wieder zugedeckt sind.
Am einfachsten kann man die Engerlinge an ihrer Fortbewegung erkennen. Legen Sie den Engerling auf eine glatte Unterlage, z.B. auf einen Tisch oder eine Platte und beobachten Sie, wie er sich fortbewegt.
Maikäfer bewegen sich seitwärts fort.
Kriecht der Engerling auf dem Bauch vorwärts wie eine Raupe, dann ist es der Engerling eines Gartenlaubkäfers oder eines Junikäfers. Diese Engerlinge werden mit einem anderen Pilz, dem Metarhizium-Pilz behandelt.
Rosenkäferengerling kriechen nur auf dem Rücken. Der Rosenkäferengerling ist ein Nützling, der sich mit seinem schwachen Kauwerkzeug von sich zersetzendem Material ernährt. Man findet ihn oft in Komposthaufen. Er sollte aber nicht mit dem Kompost in Pflanzkisten versetzt werden, denn dort ist das sich zersetzende Material limitiert. Er wird dann, um zu überleben, doch die Pflanzenwurzeln anfressen.
Maikäfer und Gartenlaubkäfer sind standorttreu, Junikäfer weniger. Wir empfehlen Kontrollgrabungen zu machen im Herbst, wenn man viele Käfer in seiner Gegend beobachtet. Denn auch gut bewachsene Wiesen, wo die Schäden noch nicht sichtbar sind, können grössere Engerlingspopulationen im Anfangsstadium enthalten.
Ja. Klären Sie ab, um welchen Engerling es sich handelt (Maikäfer-, Gartenlaubkäfer oder Junikäfer-Engerling) und in welchem Stadium die Engerlinge sind. Sind sie im Endstadium, dann müsste die Bekämpfung erst nach dem Flug und nach der Eiablage erfolgen.
Bei solchen massiven Schäden werden grosse Engerlingspopulation vermutet. Die Pflanzenschutzfachstelle wird Ihnen unter Beizug von Agroscope-Fachleuten standortspezifische Empfehlungen geben.
Weiden mit Kühen oder Pferden hat einen gewissen reduzierenden Einfluss auf Engerlingspopulationen, muss aber an das Entwicklungsstadium angepasst sein. Besonders im August sind die Engerlinge in den oberen Bodenschichten und werden durch den Tritt dezimiert.
Wirkungsweise
Entomopathogene Pilze sind Pilze, die Insekten parasitieren und diese abtöten oder stark beeinträchtigen. Besonders gut untersucht sind die Pilze der Gattungen Beauveria (Weisse Muskardine) und Metarhizium (grüne Muskardine). Entomopathogene Pilze kommen natürlich im Boden vor und befallen je nach Art und Stamm unterschiedliche Insektenarten. Engerlinge werden von entomopathogenen Pilzen befallen, die im Labor gezüchtet werden können. Damit lassen sie sich effizient biologisch bekämpfen.
Bekämpfungsstrategie
Kultiviert werden die Pilzstämme auf sterilisierten Gerstenkörnern. Der Pilz bildet auf den Gerstenkörnern seine Sporen. Die «Pilzgerste» wird dann zum richtigen Zeitpunkt mit einer Übersaatmaschine in die befallenen Flächen eingearbeitet. Der Boden muss dafür trocken genug sein, damit die Fläche befahren werden kann, aber auch feucht genug, um dem Pilz gute Wachstumsbedingungen zu bieten. Treffen die Engerlinge auf die Pilzgerstenkörner, werden sie infiziert und vom Pilz abgetötet. Der Pilz bildet auf den Kadavern Sporen, vermehrt sich so im Boden und kann weitere Engerlinge infizieren (Kettenreaktion). Die Wirkung der Behandlung multipliziert sich und bleibt über mehrere Jahre bestehen.
Die langanhaltende Wirksamkeit von Behandlungen gegen Engerlinge in Wiesen und Weiden relativiert die hohen anfänglichen Kosten für die Behandlung. Bei regionalen Massenvermehrungen von Engerlingen beteiligen sich zudem oft auch die Kantone an der Organisation und den Kosten der Bekämpfung.
Wirkungsweise
Entomopathogene Pilze sind Pilze, die Insekten parasitieren und diese abtöten oder stark beeinträchtigen. Besonders gut untersucht sind die Pilze der Gattungen Beauveria (Weisse Muskardine) und Metarhizium (grüne Muskardine). Entomopathogene Pilze kommen natürlich im Boden vor und befallen je nach Art und Stamm unterschiedliche Insektenarten. Engerlinge werden von entomopathogenen Pilzen befallen, die im Labor gezüchtet werden können. Damit lassen sie sich effizient biologisch bekämpfen.
Bekämpfungsstrategie
Kultiviert werden die Pilzstämme auf sterilisierten Gerstenkörnern. Der Pilz bildet auf den Gerstenkörnern seine Sporen. Die «Pilzgerste» wird dann zum richtigen Zeitpunkt mit einer Übersaatmaschine in die befallenen Flächen eingearbeitet. Der Boden muss dafür trocken genug sein, damit die Fläche befahren werden kann, aber auch feucht genug, um dem Pilz gute Wachstumsbedingungen zu bieten. Treffen die Engerlinge auf die Pilzgerstenkörner, werden sie infiziert und vom Pilz abgetötet. Der Pilz bildet auf den Kadavern Sporen, vermehrt sich so im Boden und kann weitere Engerlinge infizieren (Kettenreaktion). Die Wirkung der Behandlung multipliziert sich und bleibt über mehrere Jahre bestehen.
Die langanhaltende Wirksamkeit von Behandlungen gegen Engerlinge in Wiesen und Weiden relativiert die hohen anfänglichen Kosten für die Behandlung. Bei regionalen Massenvermehrungen von Engerlingen beteiligen sich zudem oft auch die Kantone an der Organisation und den Kosten der Bekämpfung.
Ansprechpersonen
Behandlung mit Pilzgerste
Multimedia
Maikäferplage in den Bündner Bergen
Der einheimische Maikäfer dringt wegen des Klimawandels in immer höhere Lagen vor. Dort ernährt er sich von den Wurzeln der Gräser. Sterben die Pflanzen, kommen die Hänge ins Rutschen und es drohen Ernteeinbussen für die Berglandwirte. Christian Schweizer von Agroscope zeigt im Interview, wie man mit einem Pilz dagegen ankommt (SRF, SchweizAktuell, 26.05.2020)