Radio Frequency Identification - RFID Methode

Der Bund setzt sich für die Gesundheit der Bienen ein und beteiligt sich deshalb aktiv an der Umsetzung eines nationalen Massnahmenplans für die Bienengesundheit. Hier steht der Schutz der Honigbienen und Wildbienen vor Pflanzenschutzmitteln (PSM) im Zentrum. Dafür beteiligt sich der Bund, d.h. das Zentrum für Bienenforschung von Agroscope an der Entwicklung neuer internationaler Testverfahren, um die Risikobewertung von PSM international und in der Schweiz zu verbessern.

Für die Zulassung eines PSM in der Schweiz wurden bisher Tests für die Risikobeurteilung für Honigbienen gemäss dem EU-Risikobewertungsmodell durchgeführt. Dieses Modell im Labor, im Halbfreiland und im Freiland entspricht internationalen Richtlinien und erfasst das Risiko von PSM auf Honigbienen.

Hingegen wurden bisher Risiken von PSM durch eine chronische Exposition, also durch eine kontinuierliche Aufnahme von PSM Rückständen über Nektar oder Pollen, wenig berücksichtigt. Ebenso sind nicht tödliche, sogenannt subletale Effekte von PSM oder das mögliche Risiko für Larven nur wenig erforscht. Mit neuen Tests will man so diese wenig bekannten Risiken von PSM auf Bienen erfassen, um eine mögliche Gefahr abzuschätzen.

Neue Tests müssen in sogenannten Ringtest international validiert werden, bevor die Methoden als OECD Richtlinien anerkannt und für den Zulassungsprozess verwendet werden können.

Darum beteiligt sich das Zentrum für Bienenforschung an einem internationalen Ringtest. Der Ringtest wird in 12 Labors in den fünf Ländern Deutschland, Italien, England, Frankreich und der Schweiz nach dem gleichen Versuchsplan durchgeführt. Der Test untersucht, ob das Verfüttern von geringen Mengen von PSM das Orientierungs-und Erinnerungsvermögen von Bienen beeinflusst.

Zudem wird eine neue Technologie, die RFID (Radio Frequency Identification) Technologie eingesetzt. Es geht also auch darum, diese neue Methode zu testen.
Mithilfe der RFID Technologie wird die Rückkehrrate ermittelt und die Zeit erfasst, bis die Bienen wieder in ihrem Stock sind.

RFID ist eine automatische und kontaktlose Kommunikationstechnik und kann für die Identifikation von Personen, Tieren, Waren etc. eingesetzt werden. Ein RFID System besteht aus einem Datenträger, Transponder oder TAG genannt, und einem Lesegerät. RFID funktioniert mit schwachen elektromagnetischen Wellen, welche von einem Lesegerät abgestrahlt werden. Treffen diese Wellen auf einen Transponder, können die Informationen berührungslos von dessen Speicher gelesen und identifiziert werden. Diese Methode wird nun genutzt, um das Orientierungs- und Flugverhalten von Bienen zu bestimmen.

Die Teilnahme an internationalen Ringtests ist für die Schweizer Behörde als unabhängige Instanz sehr wichtig. So können neue Methoden sowie Erkenntnisse im Bienenschutz mitentwickelt, mitbestimmt und die Risikobeurteilung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln gegenüber Bienen angepasst und nach den neusten Erkenntnissen verbessert werden.