Nacherntequalität von Obst und Gemüse

Nacherntequalitaet Apfel

Die Schweizer Obst- und Gemüseproduktion steht unter dem Druck der Globalisierung und der Marktöffnung. Angesichts der Konkurrenz ist es notwendig, die Anstrengungen auf die Verbesserung der Wertschöpfung der Schweizer Produkte zu konzentrieren, insbesondere in Bezug auf Qualität und Rentabilität. Die Entwicklung und Umsetzung neuer, effizienter Nachernteverfahren garantiert Qualitätsprodukte bei gleichzeitiger Reduktion der Verluste durch physiologische und mikrobiologische Schäden. Neue Technologien (1-MCP, DCA, Ozon) werden getestet, um die Haltbarkeit von Obst und Gemüse zu verbessern. Die Ergebnisse werden den Erzeugern und Lagerhaltern mitgeteilt, um ein optimales Management des Produktweges nach der Ernte zu gewährleisten. 

Mikrobielle Lagerschäden können mit bestehenden Methoden (Fungizide, CA-Lagerung, 1-MCP) relativ gut kontrolliert werden. In Hinblick auf die zukünftige Reduktion synthetischer Fungizide (NAP Pflanzenschutzmittel, EU- Umfeld) ist mit einer Zunahme von mikrobiellen Lagerschäden und somit vermehrt mit Food Loss zu rechnen. Mit Hilfe neuer Methoden (Metagenomik, molekulare Diagnostik, Sporensampling) soll das Auftreten mikrobieller Lagerschäden besser charakterisiert werden und gezielt Methoden entwickelt werden, um mit reduziertem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eine gleichbleibende Qualität an Lagerobst zu ermöglichen. Zusätzlich sollen in Zusammenarbeit mit der Gruppe „Phytopathologie Obst- und Gemüsebau“ bereits bekannte Antagonisten von mikrobiellen Lagerkrankheiten evaluiert (Aureobasidium, Metschnikowia) und neue potentielle Antagonisten identifiziert werden. Um diese Pathogene, Antagonisten und Mikrobiome zuverlässig zu identifizieren, zu charakterisieren und zu quantifizieren, werden in Zusammenarbeit mit der Gruppe "Molekulare Diagnostik, Genomik und Bioinformatik", neueste Technologien im Bereich Molekulare Diagnostik (qPCR, LAMP) und Sequenziertechnologie (Sequencing-by-Synthesis, Nanopore) evaluiert und an die Bedürfnisse der Schweizer Landwirtschaft angepasst. Um die Qualitätsbeurteilung der Früchte zu gewährleisten, sollen auch weiterhin physikalische und chemische Analytik durchgeführt und die entsprechenden Methoden weiterentwickelt werden. 

Durch die Steigerung Qualität von lokal produzierten, qualitativ hochwertigen Früchten von optimaler Reife, angenehmen Geschmack und Textur, frei von Mängeln und wenn möglich Rückständen, soll das Vertrauen der Konsumenten in Schweizer Produkte verbessert werden.

Projekte

Interreg/Frudistor

Frudistor

Grundsätzliches Ziel des Projektes ist es, mittels einer App die Bestimmung von physiologisch bedingten Lagerkrankheiten bei Obst zu erleichtern und dabei den Anwender über mögliche Maßnahmen zu deren Vermeidung zu informieren. Dies soll langfristig dazu beitragen die Lagerausfälle zu reduzieren und die Packout-Qualität zu verbessern.

http://frudistor.de/

EUFRUIT Knowledge platform

Eufruit Screen

Das thematische Netzwerk EUFRUIT wurde im März 2016 ins Leben gerufen. Durch einen Multi-Akteur-Ansatz soll die Umsetzung von Forschungsergebnissen in praktisches und anwendbares Wissen verbessert werden, das dem europäischen Obstsektor unmittelbar zugutekommt. 

Das EUFRUIT-Konsortium besteht aus 21 Partnern, darunter Forschungsinstitute, Universitäten und Industriepartner, die wichtige Teile der Fruchtlieferkette aus 12 europäischen Ländern vertreten; diese Partner sind auf der Website des Projekts zu finden: http://kp.eufrin.eu/

«Jeder der Partner ist aus nationaler Sicht führend. Gemeinsam haben wir einen Rahmen für die Identifizierung und den Austausch von Wissen über das EUFRUIT-Projekt und seine Wissensplattform entwickelt, der die rasche Verbreitung der neuesten Erkenntnisse in der EU gewährleistet», sagt die Koordinatorin von EUFRUIT, Michelle Williams von der Universität Aarhus, Dänemark. 

Apfel Schalenmikrobiom

Apfel Schalenmikrobiom

Mit den Äpfeln aus dem Agroscope Low Input Projekt läuft seit 2015 ein Versuch um abzuschätzen, was für Mikroorganismen mit den Äpfeln ins Lager kommt und wie sich das Mikrobiom während der Lagerung entwickelt. Mittels klassischer Mikrobiologie und Metagenomik soll der Einfluss verschiedener Sorten, des Spritzprotokolls und die Dynamik des Mikrobioms während der Lagerung bestimmt werden.

Nanopore Sequenzierung

Nanopore Apfel

Um Pathogene, Antagonisten und Mikrobiome auf Früchten und Gemüse zuverlässig zu identifizieren, zu charakterisieren und zu quantifizieren, werden in Zusammenarbeit mit der Gruppe "Molekulare Diagnostik, Genomik und Bioinformatik", neueste Technologien im Bereich Molekulare Diagnostik (qPCR, LAMP) und Sequenziertechnologie (Sequencing-by-Synthesis, Nanopore) evaluiert.