Die Asiatischen Staudenknöteriche sind invasive gebietsfremde Pflanzen, die eine Bedrohung für die landwirtschaftliche Produktion und die Biodiversität darstellen. Das Kompetenzzentrum Neobiota in Cadenazzo (TI) hat neue Erkenntnisse erarbeitet, um die Bekämpfung dieser problematischen rhizombildenden Pflanzen zu optimieren.
Antoine Jousson, Biologe bei Agroscope und Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Neobiota in Cadenazzo (TI), erforscht in Zusammenarbeit mit der WSL und weiteren lokalen Partnern die Asiatischen Staudenknöteriche. Im Zentrum stehen die unterirdischen Teile (Rhizome und Wurzeln), um die Physiologie und Verbreitungsmuster besser zu verstehen. Parallel dazu untersuchen die Partner verschiedene Bekämpfungsmethoden. Im Folgenden erläutert der Forscher die im Kanton Tessin erzielten Fortschritte, die der ganzen Schweiz zugutekommen.
Warum ist es so wichtig, mehr über die unterirdischen Teile der Asiatischen Staudenknöteriche zu erfahren?
Rhizombildende Pflanzen haben extrem starke und widerstandsfähige unterirdische Organe. Das Wissen darüber ist entscheidend, um je nach Kontext gezielte Bekämpfungsmethoden zu entwickeln. So ist es zum Beispiel sehr hilfreich, zwischen den Rhizomen mit starker Regenerationskraft und den Wurzeln unterscheiden zu können, um die optimale Interventionstiefe der Bekämpfungsmassnahmen zu definieren.
Welches sind die neuen Erkenntnisse der letzten Jahre?
Im Rahmen des Projekts wurde eine zuverlässige Methode zur Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungen der Rhizome entwickelt. In Gewächshausversuchen haben wir festgestellt, dass die Regeneration der Rhizome je nach Entwicklungsstadium variiert, wobei die maximale Regeneration bei jungen Rhizomen beobachtet wurde, die an ihrem hellen Mark erkennbar sind. Der Anteil neuer Rhizome und die Farbe des Markes, die auf ihre Vitalität hinweist, eröffnen neue Perspektiven, die bei der Optimierung der Behandlungsmethoden berücksichtigt werden sollten.
Die in Feldversuchen getesteten Bekämpfungsmethoden haben unter anderem zur Entwicklung eines Multi-Stress-Ansatzes geführt. Die Wirksamkeit der Behandlungen und die Reaktion der Pflanze sind unterschiedlich. Die erarbeiteten Merkblätter enthalten daher Hinweise zum optimalen Zeitpunkt der Behandlungen, wobei die jeweiligen Rahmenbedingungen des Betriebs und die zu erwartende Investition berücksichtigt werden.
Welches sind die nächsten Projektschritte?
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung der Propagule (Stängel- und Rhizomfragmente) stellen Knöteriche in der Landwirtschaft ein zunehmendes Problem dar. Die nächste Priorität wird die Entwicklung von Bekämpfungsstrategien im Feld sein. Andererseits werden in der Natur zunehmend lebensfähige Samen beobachtet, was die Forschungsarbeiten zu den Auswirkungen der geschlechtlichen Fortpflanzung auf die Dynamik und die genetische Variation dieser Neophyten in der Schweiz erforderlich machen wird.
Verschiedene Publikationen und ein Fachvideo erläutern die neuesten Erkenntnisse über die Asiatischen Staudenknöteriche (weitere Informationen auf der rechten Seite).