Untersuchungen im Kanton St. Gallen haben erhöhte Werte von per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) in Rindfleischproben ergeben. Agroscope erforscht die Übertragung solcher «ewiger Schadstoffe» bei Wiederkäuern und trägt damit zur Lebensmittelsicherheit von Fleisch und Milch bei.
Persistente organische Schadstoffe wie PFAS oder Dioxine kommen in der Umwelt überall vor und können sich in tierischen Produkten anreichern. Da sie die menschliche Gesundheit schädigen können, hat der Bund Grenzwerte für Lebensmittel tierischer Herkunft festgelegt. Nun hat der Kanton St. Gallen kürzlich festgestellt, dass gewisse Gebiete mit PFAS belastet sind und dass das Fleisch der dort gehaltenen Rinder die Grenzwerte teilweise überschreitet.
In Zusammenarbeit mit der Empa und im Auftrag der für die Lebensmittelsicherheit zuständigen eidgenössischen und kantonalen Stellen untersucht Agroscope in verschiedenen Forschungsprojekten, wie persistente organische Schadstoffe, zu denen auch die PFAS gehören, von Wiederkäuern aufgenommen und dann absorbiert werden und wie sie sich in ihrer Milch und ihrem Fleisch anreichern und wieder ausgeschieden werden. Auf dieser Basis lassen sich Haltungsstrategien entwickeln, um die Exposition der Tiere gegenüber Schadstoffen zu begrenzen und die Herden in den betroffenen Gebieten zu dekontaminieren.
In Zusammenarbeit mit dem Kanton St. Gallen und anderen nationalen und internationalen Institutionen prüft Agroscope aktuell Möglichkeiten für neue Forschungsprojekte, um die Expositions- und Transferwege von PFAS bei Wiederkäuern zu untersuchen.
Die Erkenntnisse sollen die Bundes- und Kantonsbehörden bei der Bewertung und dem Management von Gesundheitsrisiken in der Tierhaltung unterstützen.