Die aktualisierten Fütterungsempfehlungen für Wiederkäuer verbessern deren Versorgung mit Magnesium. Eine neue Formel zeigt, wie sich die Jodversorgung der Milchkühe direkt auf den Jodgehalt der Milch auswirkt. Milch kann damit zu einer verlässlicheren Jodquelle für die menschliche Ernährung werden.
Die letzte umfangreiche Revision der Fütterungsempfehlungen von Mineralstoffen für Wiederkäuer wurde 2015 veröffentlicht. Nach sechs Jahren ist es Zeit, neue Forschungsresultate in die Empfehlungen zu integrieren. Das Kapitel Mineralstoffe und Vitamine (Kapitel 4) wurde bei folgenden Themen angepasst:
Jodversorgung der Milchkuh wiederspiegelt sich im Jodgehalt der Milch
Milchprodukte sind neben dem mit Jod angereicherten Speisesalz die zweitwichtigste Quelle für die Jodversorgung der Schweizer Bevölkerung. Aktuell trägt Jod aus Schweizer Milch und Milchprodukten zu 16 bis 21% zum Jodbedarf von Erwachsenen und Kindern bei. Der Jodgehalt der Milch variiert stark, vor allem im Jahresverlauf. Er ist niedriger im Sommerhalbjahr sowie im Biolandbau und widerspiegelt auch den Einsatz von jodhaltigen Zitzen-Desinfektionsmitteln.
Der Jodgehalt in der Milch wird direkt über die Jodergänzung der Rationen beeinflusst. So kann ein gezielter Jodgehalt der Milch erreicht werden, indem die Fütterung angepasst wird. Eine kontrollierte Jodergänzung kann zudem dazu beitragen, die Streuung der Gehalte in der Milch zu limitieren. Auch in der Milchverarbeitung gibt es Möglichkeiten, den Jodgehalt der Milchprodukte anzureichern, z. B. durch die Nutzung von jodiertem Salz zur Reifung von Käse. Damit stehen sowohl in der Milchproduktion als auch in der Milchverarbeitung praktische Lösungen bereit, um den Jodgehalt der Milch und Milchprodukte anzupassen und diese als verlässliche Jodquellen für die Humanernährung zu bestätigen.