Die Anforderungen an neue Apfelsorten sind gross: krankheits- und klimarobust sollen sie sein, aber auch gut schmecken und für diverse Anbaurichtungen taugen. Erste Etappenziele sind erreicht.
Seit sechs Jahren testet die Agroscope-Sortenprüfung schorfresistente und krankheitsrobuste Apfelsorten unter einem reduzierten Pflanzenschutzverfahren. Solche Sorten sollen dereinst mithelfen, die Menge an eingesetzten Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Ipador (Giga®) der belgischen Züchtungsfirma Better3fruit und Lb 17906 vom Versuchszentrum Laimburg etwa sind schorfresistent, aber leicht anfällig gegenüber Mehltau und nicht feuerbrandrobust. RS 103-130 (Kalei®), Deljonca, Cumbia, einige Zuchtnummern von Agroscope und weiteren Züchtern sind etwas weniger lang in Prüfung als die Erstgenannten, aber ebenfalls aussichtsreiche robuste Kandidaten.
Alte Apfelsorten als Genressourcen nutzen
Nicht nur neue, auch gewisse alte Apfelsorten können krankheitsrobust sein. Diese Genressourcen zu nutzen und neue Sorten für den Bio-Anbau zu züchten haben das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Agroscope und die biodynamische Apfelzüchtung des Vereins Poma Culta im Rahmen eines gemeinsamen Projektes zum Ziel. Dabei setzen sie auf die geeignetsten alten Sorten (Adamsparmäne, Kaister Feldapfel, Thurgauer Borsdorfer) und Neuzüchtungen von Agroscope und Poma Culta.
Faktor Klimawandel
Agroscope und das Versuchszentrum Laimburg im Südtirol suchen im Rahmen einer Kooperation gemeinsame Lösungen für aktuelle Herausforderungen in der Apfelzüchtung. Das Ziel sind Pflanzen, die gut mit klimatischen Stressfaktoren und Krankheiten zurechtkommen sowie eine hohe Fruchtqualität aufweisen. Erstes Fazit: Die Temperatur hat einen wesentlich grösseren Einfluss auf die Fruchtqualitätseigenschaften als die relative Luftfeuchtigkeit und der Niederschlag.