Metarhizium Arten gelten als fakultativ wirksame Entomopathogene, welcher weltweit in Böden, besonders in der Rhizosphäre, nachgewiesen werden können. Analysen der Populationsgenetik von Metarhizium sind seit Jahren Gegenstand internationaler Studien, welche Einblicke in die zugrundeliegende Biologie, mögliche Artengrenzen und die Verbreitungs- und Adaptionsprozesse der Pilze geben sollen. Das Ziel dieser Arbeit ist die Artenvielfalt und die Gemeinschaftsstruktur von Metarhizium in drei ausgewählten Agro-Ökosystemen in Tirol zu untersuchen (d.h. Dauergrünland, Getreidefeld und Waldgebiet). Die Probennahme erfolgte nach einem standardisierten Probenregime und wurden im August 2019 (KW 32) durchgeführt. Von ausgewählten Pilzisolaten wurde die Erbinformation (DNS) extrahiert. Die Genotypen der Isolate wurden mittels Mikrosatellitenanalyse (15 Marker) und die Artzugehörigkeit durch Sequenzieren der „Internal Transcribed Spacer (ITS) und/oder der 5’ „translation elongation factor 1 alpha“ (EF-1ɑ) Region und anschließendem Vergleich mit Referenzsequenzen bestimmt. Metarhizium pemphigi konnte als Erstfund in Zentraleuropa, isoliert im Waldboden eines Fichtenmischwaldes in Oberhofen (Tirol), bestimmt werden. In allen drei ausgewählten Ökosystemen konnte ansonsten nur M. brunneum und M. robertsii als Vertreter des M. anisopliae Komplexes isoliert werden. Durch Analyse der 15 SSR-Loci konnten total zehn verschiedene M. brunneum Genotypen und acht verschiedene M. robertsii Genotypen charakterisiert werden. Die größte Genotypenvielfalt, mit acht M. brunneum sowie sechs M. robertsii Genotypen, mit einer durchschnittlichen Pilzabundanz von 3.200 KBE g-1 Boden TG, konnte im Dauergrünland bestimmt werden. Eine höhere Metarhizium-Abundanz von > 5.500 KBE g-1 Boden TG konnte im Acker nachgewiesen werden, jedoch war die Genotypenvielfalt mit fünf M. robertsii und drei M. brunneum Genotypen geringer. Die Pilzabundanz am Waldstandort betrug 3.975 KBE g-1 Boden TG. Es konnten neben M. pemphigi nur drei M. brunneum Genotypen nachgewiesen werden. Alle geprüften Metarhizium Rück-Isolate konnten als Insektenpathogene im Tenebrio-Biotest charakterisiert werden (n = 233).