Christian Flury: Agroscope - Nummer 1 in der Forschung für die Land- und Ernährungswirtschaft als Ziel

Christian Flury leitet seit 2018 die Stabseinheit Corporate Strategy Agroscope. Er arbeitet darauf hin, dass Agroscope das volle Potenzial ausschöpfen kann, um Lösungen für die Herausforderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft zu finden.

«Das Potenzial von Agroscope, Lösungen für die Herausforderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft zu finden, ist riesig. Wir müssen es möglichst gut ausschöpfen», erklärt Christian Flury. Der 51-jährige Agronom ist seit 2018 Leiter der Stabsstelle Corporate Strategy Agroscope. Sein Arbeitsgebiet umfasst in erster Linie die Gesamtstrategie Agroscope sowie die Umsetzung des Zukunftsprojekts.

Maiensäss statt Kindergarten

Christian Flury ist in Seewis im Prättigau aufgewachsen. Bei seinem «Neni» durfte er im Alter zwischen fünf und sieben Jahren den Frühling und den Herbst bis zu Weihnachten auf dem Maiensäss verbringen. Dafür musste er nicht in den Kindergarten. Mit einem Schmunzeln erzählt er, dass die Lehrerin seiner gleichaltrigen Cousine auftrug, für ihn zu beten, damit es ihm gut ergehen solle: «Dabei war ihr klar, dass ich es besser hatte als sie.»

Flury studierte an der ETHZ Agrarökonomie. Als Hilfsassistent von Peter Rieder, damaliger Professor für Agrarwirtschaft und -politik, erhielt er das Angebot, nach der Diplomarbeit gleich eine Dissertation zur Zukunft der Berglandwirtschaft anzuschliessen. Doch als Forscher wirkte er nur kurz, denn nach der Promotion wurde er Leiter des interdisziplinären Greifenseeprojekts. Zudem gründete er eine private Firma zur Agrar- und regionalwirtschaftlichen Beratung. Für letztere arbeitet er heute nur noch mit einem winzigen Pensum.

Das Zukunftsprojekt ist seine Gegenwart

Bei Agroscope startete Flury 2007 als Leiter des Forschungsprogramms AgriMontana – passend zu seiner Dissertation. Die Programmleitung mit Bezug zur Strategie hat ihm 2014 die Tür zur Gruppe Corporate Research Agroscope geöffnet. «Wichtig ist es, dass wir in Zukunft noch integraler zusammenarbeiten. Mit dem Zukunftsprojekt werden die Weichen dahingehend gestellt. Und wenn wir das damit verbundene Potenzial langfristig nutzen, ist es für mich ein Erfolg», erklärt er. «So können wir etwa erreichen, dass Agroscope 2025 dank Systemforschung ein neues, zukunftsträchtiges Anbausystem der Praxis präsentiert.»

Der Vater von zwei Schulkindern erholt sich zuhause und bei diversen Outdooraktivitäten von seiner Arbeit. «Meine Kinder fragen mich oft, was wir tun und vor allem warum. Das hilft gute und klar vermittelbare Argumente zu haben», meint Flury mit einem Lächeln. Seine Vorstellung für Agroscope: «Wir haben gute Leute und decken die wichtigsten Themen ab. Wir sollten daher darauf abzielen, in der Schweiz die Nummer 1 für Lösungen in der Land- und Ernährungswirtschaft zu werden.»