Um das Risiko der Entwicklung von Herbizidresistenzen zu reduzieren, müssen verschiedene ackerbauliche Methoden kombiniert werden. Eine optimale Präventionsstrategie stützt sich auf Grundsätze einer guten Anbaupraxis und eine adäquate Anwendung von Herbiziden. Für eine bessere Wirksamkeit sollten diese Massnahmen auf regionaler Ebene koordiniert werden.
Ackerbauliche Massnahmen
- Eine vielfältige Fruchtfolge mit Sommerkulturen ermöglicht angepasste Saatzeitpunkte und/oder den Einsatz von Zwischenfrüchten.
- Es ist sehr wichtig, unterschiedliche Unkrautbekämpfungsverfahren anzuwenden. Neben mechanischen Verfahren können Unkräuter durch verschieden Bodenbearbeitungsmassnahmen (Pflug, Stoppelbearbeitung, falsches Saatbeet) bekämpft werden.
- Durch einen späten Saatzeitpunkt können vorher auflaufende kulturspezifische Unkräuter bekämpft werden.
- Der Anbau konkurrenzstarker Sorten und hohe Saatdichten verschaffen der Kultur einen Konkurrenzvorteil gegenüber Unkräutern.
- Das Mähen der Unkräuter verhindert die Ausbreitung von Resistenzen über Pollen oder Samen.
- Die Verbreitung von Unkrautsamen zwischen Feldern und Regionen kann ausserdem verhindert werden, indem sauberes, kontrolliertes Saatgut der Kulturpflanzen verwendet und darauf geachtet wird, dass landwirtschaftliche Maschinen resistente Unkrautsamen nicht zwischen den Feldern verteilen.
Chemische Massnahmen
- Am wichtigsten ist ein konsequenter Wechsel der Herbizid-Wirkstoffklassen (dabei sind die HRAC-Codes, nicht die Produktenamen zu beachten) und/oder der Einsatz von Mischungen mit Herbiziden verschiedener Wirkmechanismen.
- Es muss die volle vom Hersteller empfohlene Herbizid-Dosis angewendet und die Unkräuter müssen im optimalen Stadium und bei geeigneten meteorologischen Bedingungen bekämpft werden.
- Die chemische Unkrautbekämpfung muss Wirkungsgrade von mindesten 95 % erzielen.
- Die relative Wirksamkeit der Herbizide muss vor dem Hintergrund vergangener Erfahrungen überwacht werden. Dies kann Anhaltspunkte liefern hinsichtlich der Entwicklung einer neuen Resistenz in der behandelten Parzelle.