Dienstleistungen Saatgutprüfung

Feuchtigkeitsbestimmung

Das Saatgutprüflabor bestimmt den Feuchtigkeitsgehalt einer Saatgutstichprobe anhand von zwei Teilproben mit der Trockenschrankmethode. Die Stichprobenahme, die Art der Schrotung, die Trocknungstemperatur und -dauer erfolgen gemäss den Vorschriften, die von der Internationalen Vereinigung für Saatgutprüfung festgelegt werden.

Reinheitsuntersuchung

Die Reinheitsuntersuchung ermittelt in einer Stichprobe von 2500 Samen, die Gewichtsprozente von reinen und fremden Samen sowie von unschädlichen Verunreinigungen. Die verschiedenen Arten der Fremdsamen und der unschädlichen Verunreinigung werden identifiziert und berichtet. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Saatgut entsprechend der erwünschten oder geforderten Anforderungen angebaut und gereinigt wurde.

Anschliessend wird falls der Antragssteller dies wünscht, in der Fraktion der reinen Samen acht mal hundert Samen abgezählt, gewogen und anschliessend die Masse von tausend Samen berechnet.

Der Besatz mit Samen anderer Arten wird zusätzlich in einer Stichprobe von 25'000 Samen anzahlmässig bestimmt. Diese Untersuchung trägt dazu bei, dass keine unerwünschten (z.B. invasiven, giftigen) - Pflanzenarten über das Saatgut unbeabsichtigt ausgebracht werden.

Die Probennahme, die Beurteilung der reinen Samen und die Untersuchungsmethodik erfolgen gemäss den Vorschriften bzw. Kriterien, die von der Internationalen Vereinigung für Saatgutprüfung festgelegt werden.

Lebensfähigkeitsuntersuchung

Mittels der Tetrazoliumuntersuchung kann die Lebensfähigkeit von Saatgut ermittelt werden. Dieser Test wird u.a. herangezogen, wenn bei den Samen der getesteten Pflanzenart Keimruhe vermutet wird. Im Saatgutprüflabor von Agroscope wird diese Methode vor allem bei frisch geernteter Gerste eingesetzt. Hier ist eine rasche Einschätzung der Lebensfähigkeit vor der Reinigungsprozedur wichtig, weil die Zeitspanne bis zur Aussaat sehr kurz ist.
Die Vorbehandlung des Testmaterials, die Färbungsdauer und die Beurteilungskriterien erfolgen gemäss den Vorschriften, die von der Internationalen Vereinigung für Saatgutprüfung festgelegt werden.

Keimfähigkeitsuntersuchung

Die Keimfähigkeit wird anhand einer Stichprobe von vierhundert reinen Samen unter optimalen, festgelegten Keimbedingungen ermittelt. In regelmässigen Zeitabständen werden die als normal zu beurteilende Keimlinge erfasst. Nach der vorgeschriebenen Prüfdauer werden zusätzlich die anomal entwickelten Keimlinge und die ungekeimten Samen ermittelt. Die Prüfmethoden und die Beurteilung der Keimlinge erfolgen gemäss den Vorschriften bzw Kriterien, die von der Internationalen Vereinigung für Saatgutprüfung festgelegten werden.

Mit dem Kalttest wird bei Mais die Triebkraft unter erschwerten Wachstumsbedingungen ermittelt.
Bei biologisch produziertem Getreidesaatgut wird zusätzlich noch der Befall mit Schneeschimmel (Microdochium nivale) erfasst und berichtet.

Echtheitsuntersuchung

Mit folgenden Methoden kann die Art oder Sorte eines Saatgutpostens bestimmt werden:

a) Fluoreszenztest:
Nach Keimung unter bestimmten Bedingungen können nicht unterscheidbare Raigrasarten (insbesondere Englisches und Italienisches Raigras) aufgrund ihres Fluoreszenzverhaltens der Wurzelbahnen der Art zugeordnet werden.

b) Elektrophorese:
Aufgrund der unterschiedlichen Getreidespeicherproteine können Getreidesorten und -arten mit Hilfe der Elektrophorese unterschieden werden. Dazu werden die alkohollöslichen Proteine bei Triticum, Hordeum und die alkohol- oder wasserlöslichen Proteine bei Zea mays aus dem Samen extrahiert und mit Hilfe eines elektrischen Feldes in ein typisches Bandenmuster getrennt. Diese sorten- und artspezifischen Bandenmuster werden mit demjenigen der Referenz verglichen. So kann die Reinheit und Echtheit von Sorten/Arten bei Triticum und Hordeum (A-PAGE) überprüft werden. Die Elektrophorese (IEF) wird in der Hybridsaatgutproduktion von Mais durchgeführt, um zu prüfen, ob die Befruchtung durch den erwünschten Pollenspender erfolgte.

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