Dr Andrew McLean, PhD (Equine Cognition & Learning), BSc (Zoology). Co-Director of Equitation Science International. Winner of the highest Australian science award, the Eurekaa Prize for Science. www.esi-education.com
Der renommierte australische Forscher und international erfolgreiche Reiter und Pferdetrainer zeigte Resultate aus zwanzig Jahren Forschung zum Lernen von Pferden und wie diese in praktischen Alltagssituationen angewendet werden können. Damit leistet das Schweizer Nationalgestüt von Agroscope einen Beitrag zur Reduktion von Unfällen im Umgang mit Pferden und zu einem besseren Verständnis zwischen Menschen und Pferd.
Unsere Gesellschaft reagiert immer sensibler auf ethisch vertretbares Handeln bei der Nutzung von Tieren. So schlagen Skandale und die Kritik am Pferdesport regelmässig hohe Wellen. Im Zentrum steht die Frage, welche Nutzung von Pferden denn mit dem Wesen des Pferdes vereinbar ist. Hier liefern neueste Erkenntnisse aus der Forschung zu Reitwissenschaften und Pferdeverhalten exzellente Antworten, die in der Praxis noch zu wenig Aufmerksamkeit gefunden haben.
Wie umgehen mit der Angst?
Rebekka Käser, Tierärztin am Institut Suisse de Médecine Equine ISME in Avenches erlebt mit ihrem Dressurpferd Shanghai Crowne immer wieder brenzlige Situationen, weil er auf neue Situationen mit Fluchtverhalten reagiert. Die Theorie und das Training mit Andrew McLean half ihr weiter. „Ich weiss jetzt, dass ich bis auf 13, besser bis auf 20 zählen muss, wenn das Pferd etwas Gefährliches sieht, und ihm viel Zeit geben muss. Es braucht so lange, bis das Pferd überhaupt fähig ist, an etwas anderes als Flucht zu denken.“
Die Motivation fördern
Die erfahrene Western-Trainerin Annika Riggenbach brachte ein sensibles und sehr kooperatives Reining-Pferd Rowdy Rooster Yankee genannt Max mit. Max hat die Schwäche, dass er manchmal mit der Motivation zu kämpfen hat und dann die Hinterbeine hinterherzieht, statt freudig vorwärts zu gehen. Hier brachten neue Hilfsmittel, der Einsatz von unterschiedlichen Gertensignalen Abwechslung ins Training. Das Fazit von Annika Riggenbach: „Ich nehme viele Tipps mit und ich denke mit meinem Training bin ich auf dem richtigen Weg. Besonders hilfreich fand ich das Bild des laufenden Hundes. Es zeigte so deutlich, dass die Pferde oder eben auch Hunde die Schiefe brauchen, damit sie überhaupt rasch galoppieren zu können.“
Unterwegs zu leichten und präzisen Hilfen
Sabine Meier, Bereiterin im Schweizer Nationalgestüt in Avenches hat mit dem Zuchthengst Ninjo H.R.E. bereits viele Dressurprüfungen gewonnen. Den Besuch von Andrew McLean wollte sie nutzen, um an der Konstanz in der Anlehnung zu feilen. Der sehr sensible Hengst tendiert dazu, sich zu verkrampfen. „Ich möchte, dass er sich mit mehr Leichtigkeit selber trägt“, meinte sie. Andrew McLean übte mit dem Paar Übergänge am langen Zügel und im sehr langsamen Trab. Er unterstützte sie, die Hilfen präzis für jedes Bein zu geben. „Einfache Übungen, haben mir dabei geholfen, das Timing der Hilfen zu verbessern. Zum Beispiel musste ich Schritt-Halt Übergänge reiten und anhalten nach genau sechs Tritten“ so Sabine Meier. „Anfangs wurde Ninjo kribbelig, wenn es nicht klappte. Aber dann hat er rasch Fortschritte gemacht. Ich werde diese Informationen nun mit meiner Trainerin anschauen.“
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