Optimales Erntestadium

Der optimale Erntezeitpunkt „Stadium Teigreife" richtet sich nach dem Reifezustand des Kolbens beziehungsweise der Reife der Körner. Er ist dann erreicht, wenn die wichtigsten Inhaltsstoffe, vor allem die Stärke, ihr Maximum erreicht haben und der Kolben einen TS-Gehalt von 50-60 % aufweist. Der TS-Gehalt der Ganzpflanze beträgt dann 30-35 %.

Vorteile bei Ernte im Stadium Teigreife:

- gute Bedingungen für Milchsäuregärung
- kein Gärsaft
- gute Verdichtbarkeit
- hoher Energieertrag und hohe Verdaulichkeit
- hoher TS-Verzehr

Zu frühe Ernte: Der Kolben ist nicht voll ausgebildet und ein tieferer Ertrag ist zu erwarten. Zudem sind die Konservierungsverluste höher, da zusätzliche Verluste durch Gärsaft entstehen.

Zu späte Ernte: Der TS-Gehalt in der Restpflanze nimmt stark zu. Die harten, sperrigen Stängel lassen sich weniger gut verdichten. Dadurch erhöhtes Risiko von Fehlgärungen und Nacherwärmungen. Es ist mit einer schlechteren Verdaulichkeit und einem geringeren Futterverzehr zu rechnen.  

Schätzung des Reifegrades von Silomais (Fingernagelprobe)

Tabelle Schätzung Reifegrad Silomais

Siliertechnik

Silo: Die Silogrösse muss dem Tierbestand angepasst sein.

Schnitthöhe: Mit der Variation der Schnitthöhe kann der Energiegehalt beeinflusst werden. Die untersten Stängelteile weisen einen hohen Rohfasergehalt und entsprechend einen tiefen Energiegehalt auf.

Häcksellänge: Der Häcksler muss gut eingestellt und die Messer müssen geschliffen sein, damit auch die Blätter und Lieschen exakt und sauber geschnitten werden.

Theoretische Häcksellänge: 6-8 mm.
Die Körner müssen zerkleinert werden (Corn-Cracker), da ganze oder nur leicht angeschlagene Maiskörner nicht oder nur schlecht verdaut werden.

Lange Häcksellängen (über 2 cm) sind nur bei sehr maisbetonten Rationen (Maisanteil in der Ration über 50 %) sinnvoll und verlangen noch eine höhere Verdichtung.

Achtung: Bei zu geringer Häcksellänge (unter 5 mm) wird die Struktur der Silagen negativ beeinflusst!

Verdichten: Die Verdichtung spielt eine zentrale Rolle, um Nacherwärmungen zu vermeiden. Besonders die Rand- und obersten Schichten weisen oft eine ungenügende Verdichtung auf. Maissilagen sollten eine Dichte von über 220 kg TS pro m3 aufweisen. Der grösste Einfluss auf die Verdichtung der Silage hat beim Flachsilo die Walzarbeit. In der Praxis liegt hier oft das grösste Problem, da mit leistungsfähigen Häckslern die Walzarbeit immer mehr zum schwächsten Glied der Silierkette wird. Die korrekte Verdichtung des Siliergutes (Walzen im Flachsilo, Verteilen des Einfüllkegels im Hochsilo) darf jedoch trotz Zeitdruck nicht vernachlässigt werden.

Abdecken: Die Silos sind zügig und ohne Unterbruch zu füllen und anschliessend luftdicht zu verschliessen oder mit geeigneten Folien abzudecken.

Siliermittel: Für Maissilagen braucht es im Normalfall zur Förderung der Milchsäuregärung keine Siliermittel. Hingegen kann der Einsatz von Siliermitteln zum Vorbeugen von Nacherwärmungen in folgenden Fällen angebracht sein:

- bei Mais mit hohen TS-Gehalten
- bei Mais, der nach der Ernte weit transportiert wird
- bei Maissilagen, die nach dem Befüllen vor einem Monat geöffnet
  werden
- bei Maissilagen, die für die Sommerfütterung vorgesehen sind

Für diesen Anwendungsbereich zeigen vor allem chemische Produkte, auf der Basis von Propionsäure, eine gute Wirksamkeit. Der Einsatz von homofermentativen Milchsäurebakterien kann sogar kontraproduktiv sein. Die Gärqualität der Silagen wird durch diese Zusätze zwar verbessert, die behandelten Silagen sind jedoch oft anfälliger gegenüber Nacherwärmungen. Neuerdings gibt es heterofermentative Milchsäurebakterien, die neben Milch- auch Essigsäure bilden und dadurch eine gute Wirkung zum Vorbeugen von Nacherwärmungen haben. Beim Einsatz von heterofermentativen Milchsäurebakterien darf das Silo frühestens nach 6 Wochen geöffnet werden.

Weitere Informationen: Siehe Liste der:

Entnahme: Silo erst 6 bis 8 Wochen nach dem Einsilieren öffnen.
Hochsilo: bei Winterfütterung täglich mindestens 5 cm, bei Sommerfütterung 10 cm Silage entnehmen (bei Entnahme mit Silofräsen).
Flachsilo: bei Winterfütterung Vorschub von 1 m pro Woche, bei Sommerfütterung 2 m pro Woche.

Achtung: Keine Auflockerung der verbleibenden Futterschicht. Bei Einsatz von Silofräse und Futtermischwagen Vermusung der Silage vermeiden!