Pflanzenkohle, gut für Boden und Klima

Compost
Kompostmieten aus Stallmist vor der Zugabe der Pflanzenkohle

30.10.2017 - Der Einsatz von Pflanzenkohle verbessert das Nährstoffspeichervermögen des Bodens und reduziert die durch Düngung verursachten Treibhausgasemissionen. Doch welcher Mechanismus steht dahinter? Das analysierte eine neue Studie, an welcher Agroscope mitwirkte. Nature Communications präsentierte die Resultate im Oktober 2017.

Als Pflanzenkohle bezeichnet man verkohlte Biomasse. Der Agroscope-Forscher Nikolas Hagemann fand heraus, dass die Kompostierung der Pflanzenkohle zu einer Veränderung der Oberfläche der Kohle führt, was damit ihre Eigenschaften prägt. Diese „organischen Beschichtung“ wird durch gelöste organische Substanz bewirkt. Damit lässt sich nun zum Beispiel die beachtliche Nitrat-Speicherkapazität kompostierter Kohle erklären.

Pflanzenkohle findet heute in der Landwirtschaft eine vielfältige Verwendung. Sie wird gebraucht, um den Humusaufbau zu stimulieren, Treibhausgasemissionen zu reduzieren oder Kohlenstoff zu speichern. Auch wird sie als Futtermittelzusatz für Wiederkäuer, als Einstreu zur Hygieneverbesserung in der Hühnerhaltung und als Gülle-Additiv zur Vermeidung von Nährstoffverlusten eingesetzt. Mehrere Agroscope-Forschungsgruppen am Standort Reckenholz haben sich bereits mit Pflanzenkohle beschäftigt. Kern vieler Fragestellungen ist dabei die Interaktion von Pflanzenkohle mit anderer organischer Substanz, zum Beispiel in der Gülle, im Boden oder in der Kompostmiete. Die aktuelle Studie wurde von Nikolas Hagemann geleitet, der seit Februar 2017 bei Agroscope in der Forschungsgruppe Umweltanalytik von Thomas Bucheli arbeitet.

Link zur Publikation: http://www.nature.com/articles/s41467-017-01123-0

Information der Universität Tübingen

Gewaesserschutz_Flaach

Umweltanalytik

Die Landwirtschaft ist eine bedeutende diffuse Eintragsquelle für Mikroverunreinigungen. In den Forschungsprojekten der Gruppe Umweltanalytik werden Eigenschaften, Eintragspfade und Abbaumechanismen von Mikroverunreinigungen aus der Landwirtschaft untersucht.

Letzte Änderung 30.10.2017

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