Die Flächennutzung der Berglandwirtschaft hat sich deutlich verändert. Während die sogenannten Grenzertragsflächen bis Mitte des 20. Jahrhunderts flächendeckend bewirtschaftet wurden, ist dies heute nicht mehr überall der Fall. Der Aufgabe der meist extensiv oder wenig intensiv genutzten Wiesen sowie der Sömmerungsweiden steht gleichzeitig eine Intensivierung der Flächen in den Gunstlagen gegenüber.
Die Gründe für die landwirtschaftliche Flächenaufgabe und die damit verbundene Wiederbewaldung in den Berggebieten liegen vor allem im Strukturwandel der Landwirtschaft. Mit dem Rückgang der Betriebe und der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte konzentriert sich die Flächennutzung zunehmend auf die maschinell nutzbaren Flächen. Die aufgegebenen Flächen liegen dagegen meist in unwegsamem Gelände und können nur mit einem hohen Arbeitsaufwand bewirtschaftet werden. Viele Arbeiten müssen in Hang- und Steillagen nach wie vor von Hand ausgeführt werden, da es aufgrund der Topographie oder einer unzureichenden Erschliessung nur bedingt möglich ist, die Flächen maschinell zu bewirtschaften. Im Sömmerungsgebiet führt vor allem der rückläufige Bestand an gealpten Tieren zur Aufgabe von Weiden.
Als Folge der veränderten landwirtschaftlichen Flächennutzung weitet sich die Waldfläche in der Schweiz stetig aus. Das vierte Landesforstinventar (LFI4; 2009/11) belegt, dass die Waldfläche seit 1983/85 gesamtschweizerisch um über 120000 Hektaren oder um 10% zugenommen hat. Rund 90 % der wiederbewaldeten Gebiete liegen in den Alpen und auf der Alpensüdseite. Hier hat die Waldfläche um 21 % bzw. um 18 % zugenommen.