Gut besuchter erster Soup&Science nach der Pandemie


Gut besuchter erster Soup&Science nach der Pandemie

Rund achtzig Personen trafen sich am 6. Juli am Agroscope-Standort in Zürich-Reckenholz zu einem abendlichen Rundgang mit spannenden Forschungsthemen und schmackhaften Suppen.

Die Corona-Pandemie hat die Durchführung des beliebten Publikumsevents Soup&Science bei Agroscope lange verhindert. Die rund achtzig Personen, die am 6. Juli am Agroscope-Standort Reckenholz am Rundgang teilnahmen, genossen den Abend daher besonders. Den Auftakt machte Roland Peter, Leiter des Forschungsbereichs Pflanzenzüchtung: Er begrüsste die Anwesenden, die je zur Hälfte aus pensionierten Agroscope-Mitarbeitenden und externen Gästen bestanden. Dann folgten vier Posten in Gruppen von zwanzig Personen. Nicole Bischofberger hiess die Teilnehmenden im Saatgutprüflabor willkommen. Die fein säuberlich auf einem Tisch präsentierten Keimlinge zeigten deutlich, wie wichtig gesundes, keimfreies Saatgut ist, denn aus nicht oder schlecht keimenden Samen wachsen keine ertragreichen Nutzpflanzen. Die Expertin stellte eine neue Methode aus der Agroscope Forschung vor: Die umweltfreundliche Behandlung von Saatgut mit Dampf, um die Samen von Krankheitserregern zu befreien.

Weiter ging es draussen mit der Futterpflanzenzüchtung. Michelle Nay präsentierte einige wichtige Futtergräser und -leguminosen, die bei Agroscope gezüchtet werden. Zudem erklärte sie den Anwesenden, wie der Züchtungsprozess abläuft und welche Sorteneigenschaften wichtig sind: Die Pflanzen müssen krankheitsresistent, ertragreich und schmackhaft sein um ein Grossteil der Wiederkäuerernährung aus dem Grundfutter abzudecken. Passend zu diesem Thema war der Stand von Marie-Louise Schärer, Doktorandin von Uni Basel und Agroscope, bei dem es um Trockenstresstests bei Futtergräsern ging. Dabei wird der Einfluss des Klimawandels simuliert: Unter einem Plastiktunnel dörren die Pflanzen aus, doch sobald der Plastik weg ist und Regen in den Boden gelangt, grünt und spriesst es, als wäre nichts gewesen. Der Ertrag ist sogar grösser als auf Kontrollflächen, die nicht mit Plastik überdeckt worden waren. Natürlich spielt auch hier die Auswahl der Pflanzen eine wichtige Rolle, denn nicht alle vertragen Trockenstress.

Schliesslich präsentierte Katja Jacot eine Nützlings-Förderfläche und erklärte eindrücklich, wie gross der Einfluss dieser Bereiche auf landwirtschaftliche Kulturen ist. Beispielsweise können die darin lebenden Nützlinge dazu beitragen, dass unerwünschte Blattlauspopulationen in den Kulturen um bis zu achtzig Prozent reduziert werden. Das hilft mit, Pflanzenschutzmittel einzusparen und die Umwelt zu schonen. Den Abschluss bestritten Susanne Brunner und Roland Peter am Zaun der Protected Site, der schweizweit einzigartigen Anlage, in der die Chancen und Risiken von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen erforscht werden können. Das nicht ganz unumstrittene Thema wurde rege und in konstruktiver Art diskutiert.

Beim Suppenessen haben Gäste und Fachleute die Themen weiter besprochen. Wie immer war die Auswahl erstklassig: Rüebli-Kokos-, Blumenkohl- und Thai-Curry-Suppen gab es, eine besser als die andere. Bei Sonnenuntergang war wohl allen klar: Es war nicht nur der erste Soup&Science nach der Pandemie, nein, es war auch ein rundum spannender Abend, der nach mehr schmeckte - mehr Einblicke in die Forschung, mehr Gespräche und mehr Suppen. Agroscope tischt all das gerne bald wieder auf!

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Letzte Änderung 12.07.2022

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