Güttinger-Tagung 2017

Güttinger-Tagung 2017

Güttinger-Tagung 2017: Innovationen im Obstbau

Bei angenehmen Temperaturen informierte sich ein internationales Publikum bei der diesjährigen Güttinger-Tagung am 19. August über Innovationen im Obstbau.

Im Themenparcour wurde über die Chancen und Herausforderungen der Einnetzung im Kernobst, einer neuen Methode zur Verwirrung von Apfelwicklern mit Sprayern und zu Modellanlagen für den Integrierten Pflanzenschutz referiert.

Daniel Nyfeler, Leiter der Beratung Pflanzenbau des BBZ Arenenberg, eröffnete die Tagung und unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Obstbaus im Kanton Thurgau. Willy Kessler, Leiter des Agroscope-Kompetenzbereichs Pflanzen und pflanzliche Produkte, betonte in seiner Ansprache den Pioniercharakter des Versuchsbetriebs und nannte als Beispiele die Entwicklung des Erziehungssystems Güttinger-V mit dem Güttingen weltweit bekannt wurde oder die Einführung der umweltfreundlichen und nützlingsschonenden Verwirrung des Apfelwicklers.

Eine Weiterentwicklung dieser Verwirrungstechnik präsentierten Silke Süsse und Bertrand Gentizon von Andermatt Biocontrol. Mit der neuen Technik bedarf es nur zwei bis drei Aerosol-Sprayer pro ha für eine erfolgreiche Verwirrung des Apfelwicklers.

Auch eine Totaleinnetzung kann den Zuflug von Wicklern verhindern oder reduzieren. Diana Zwahlen (Agroscope) referierte über die Chancen und Herausforderungen der Totaleinnetzung, bei der feinmaschige Insektenschutznetze verwendet werden die den Zuflug von Schadinsekten verhindern sollen.

Patrick Maier (Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee, Bavendorf (D)) und Urs Müller (BBZ Arenenberg) stellten die neuen Modellanlagen zur Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes vor. Anbau- und Pflanzenschutzstrategien wie Totaleinnetzung, Regenabdeckung, Bodenpflege, Nützlingsförderung, Verwendung alternativer Wirkstoffe etc. sollen möglichst effizient kombiniert werden, sodass weniger umweltkritische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen.

Zwischen den Vorträgen  gab es die Möglichkeit Säfte und Cidres von neuen krankheitsrobusten und alten Apfelsorten zu degustieren, die Ausstellung neuester Sprühgeräte mit Innenreinigungssystemen und ein Waschplatz-System zur Vermeidung punktueller Pestizideinträge in die Umwelt zu besuchen.

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