Pflanzenkrankheiten aus dem Boden umweltschonend bekämpfen

Wädenswil, 29.05.2018 - Im Schweizer Gemüsebau wird auf rund 1% der landwirtschaftlichen Nutzfläche ungefähr 14% der landwirtschaftlichen Wertschöpfung erzielt. Breiten sich dort Pflanzenkrankheiten aus, ergeben sich daher hohe Verluste. Gegen Krankheiten, die aus dem Boden kommen, sogenannte bodenbürtige Krankheiten, haben Agroscope-Fachleute deshalb Massnahmen entwickelt. Dazu gehören nicht-chemische Massnahmen wie etwa der Einsatz von nützlichen Mikroorganismen oder Mittel zur Bodenverbesserung.

Schaderreger führen im Schweizer Gemüsebau – einem wichtigen landwirtschaftlichen Sektor – regelmässig und immer häufiger zu grossen Ausfällen.

Ein wichtiges Beispiel hierzu sind bodenbürtige Krankheiten. Das sind Schadpilze, die im Boden überleben und die Wurzeln ihrer Wirtspflanzen befallen. Das kann die Pflanze im schlimmsten Fall zum Absterben bringen. Derartige Probleme nahmen in den letzten Jahren stetig zu. Dies hat unterschiedlichste Ursachen. Eine davon ist, dass laufend neue bodenbürtige Schaderreger in die Schweiz eingeschleppt werden.

Vorbeugende Massnahmen und direkte Bekämpfung

Bodenbürtige Krankheiten sind nur sehr schwer bekämpfbar. Deshalb werden am Agroscope-Standort Wädenswil alternative Bekämpfungsstrategien entwickelt, um diese Problemorganismen reduzieren zu können. Dabei ist eine ganzheitliche Betrachtung der Produktion von Freilandgemüse besonders wichtig. Es geht um die Evaluation von vorbeugenden Massnahmen wie z.B. Hygiene (Fruchtfolge, Maschinenreinigung, Unkrautkontrolle, Erntereste einarbeiten,  etc.), um die Ausbreitung der bodenbürtigen Krankheiten zu verhindern und den Krankheitsdruck zu reduzieren. Darüber hinaus werden auch Strategien zur direkten Bekämpfung entwickelt und geprüft. Im Fokus stehen dabei der Einsatz von nützlichen, krankheitsunterdrückenden Mikroorganismen sowie die Anwendung von organischen Düngern und Bodenverbesserungsmitteln. Diese Ansätze werden mit anbautechnischen Massnahmen kombiniert.

Nützliche Mikroorganismen einsetzen und fördern

Gewisse Pilze und Bakterien, die man als Antagonisten oder Gegenspieler bezeichnet, können direkt Schaderreger bekämpfen. Dabei stehen ihnen verschiedenste Waffen zur Verfügung. Diese Mikroorganismen werden nun gezielt eingesetzt, um die Pflanzen zu schützen. Durch den Einsatz von organischen Düngern, die Zellulose und Chitin enthalten, wird versucht, sowohl natürlich im Boden vorkommende antagonistische Mikroorganismen zu fördern, als auch die Wirkung von ausgebrachten Mikroorganismen zu erhöhen und zu stabilisieren.

Lebensbedingungen der Schaderreger verschlechtern

Mit gezielten anbautechnischen Massnahmen, wie z.B. dem Anbau auf Dämmen (bessere Durchlüftung, trockenere Bedingungen), werden die Umweltbedingungen für Schaderreger verschlechtert. Gleichzeitig erhalten deren natürliche Gegenspieler und die Pflanzen selber dadurch bessere Lebensbedingungen.

Die Kombination bringt den Erfolg

Alle diese Methoden kommen kombiniert zur Anwendung, um einen nachhaltigen Erfolg erzielen zu können. Die Nutzpflanzen sind gesünder, Verluste in der Produktion von Freilandgemüse werden auf ökologische und nachhaltige Weise verringert.

Durch die Entwicklung solcher Bekämpfungsstrategien steht den Gemüseproduzierenden nun ein nicht-chemisches Massnahmenpaket gegen bodenbürtige Krankheiten zur Verfügung.

Praxisnahe Forschung im und für den Gemüsebau

Am Agroscope-Standort Wädenswil bearbeitet ein Forschungsteam anwendungsorientierte Problemstellungen der Schweizer Gemüsebaupraxis im Freilandanbau. Dabei stehen Pflanzenschutzprobleme im Fokus. Ziel ist es, für die Gemüseproduzierenden direkt umsetzbare und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

www.agroscope.ch/gemuesebau


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