Futterbau: Standardmischungen und empfehlende Sortenliste revidiert

Reckenholz, 27.03.2017 - Rechtzeitig zur Feldsaison ist die Revision 2017–2020 der Standardmischungen für den Futterbau erschienen. Die Standardmischungen zeichnen sich durch erprobte Rezepturen und die ausschliessliche Verwendung von empfohlenen Sorten aus. Die zugrundeliegende „Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen“ enthält diejenigen Sorten, die in mehrjährigen Versuchen von Agroscope ihre Anbaueignung durch Spitzenergebnisse bewiesen haben. Agroscope hat auch hierzu die neueste Revision 2017–2018 veröffentlicht.

Agroscope aktualisiert regelmässig die bewährten Standardmischungen für den Futterbau. Dabei finden die neuesten Ergebnisse aus der Sortenprüfung und aus zahlreichen Mischungsversuchen im Feld ihre Berücksichtigung. Die Standardmischungen für den Futterbau und die Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen bilden den Ausgangspunkt für einen erfolgreichen Kunstfutterbau. Sie sind unverzichtbare Grundlagendokumente für den Schweizer Samenhandel und eine Informationsquelle für den interessierten Futterbauer, die interessierte Futterbauerin.

Der Erfolg beginnt mit den Sorten

Um das Potenzial eines Standortes für die Futterproduktion mit Kunstwiesen umzusetzen, sind Mischungen aus Klee und Gras optimal. Diese sind bezüglich Ertrag und Qualität gegenüber Reinsaaten klar im Vorteil. Hochproduktive Mischungen von Futterpflanzen sind aber nur erreichbar, wenn dazu die besten Sorten verwendet werden. Agroscope prüft deshalb regelmässig die aus weltweiter Züchtung stammenden Sorten aus über 25 Arten von Futterpflanzen. Nur die besten Sorten bestehen die Feldversuche, die an bis zu sieben Orten in der Schweiz durchgeführt werden. Sie werden in die Liste der empfohlenen Sorten von Futterpflanzen aufgenommen. Agroscope hat diese Liste überarbeitet und die Revision 2017–2018 veröffentlicht.

Standardmischungen den Bedürfnissen angepasst

Agroscope entwickelt die Standardmischungen für den Futterbau stetig weiter. In mehrjährigen Feldexperimenten auf Kleinparzellen und unter Praxisbedingungen bestimmt Agroscope die besten Rezepturen. Diese stützen sich ausschliesslich auf empfohlene Sorten.

Die Standardmischungen sind auf die vorgesehene Nutzungsdauer, die Nutzungsform und die Wachstumsbedingungen ausgerichtet und die verwendeten Arten in ihren Saatanteilen aufeinander abgestimmt. Um den aktuellen Bedürfnissen der Praxis zu entsprechen und den Züchtungsfortschritt bei Klee- und Gräserarten auszunutzen, wurden die Standardmischungen für den Futterbau wiederum angepasst und in der Revision 2017–2020 veröffentlicht.

Neu: Esparsette-Gras-Mischung SM 326

In den letzten Jahren konnte die Esparsette wieder an Popularität gewinnen. Ihre Rolle bei Strategien zur Eindämmung von Magen-Darm-Parasiten bei Kleinwiederkäuern und weidendem Jungvieh dürfte dazu beigetragen haben. Im Anbau haben sich Esparsette-Gras-Mischungen gegenüber der rein angebauten Esparsette überlegen gezeigt.

Für Betriebe, welche die Esparsette selber produzieren möchten, hat Agroscope deshalb die dreijährige Standardmischung SM 326 entwickelt. An sonnigen Standorten auf gut drainierten Böden mit einem pH-Wert von mindestens 6.5 können damit optimale Anteile der Esparsette erzielt werden. Auf eine Düngung mit Stickstoff kann grundsätzlich verzichtet werden. Ein wenig intensives Schnittregime mit etwa drei Schnitten pro Jahr ist für die Esparsette vorteilhaft.

Zwei Gras-Weiderotklee-Mischungen neu im Sortiment

Steht für den Futterbau nur wenig Stickstoff zur Verfügung, kann im Sommer in Weiden oft eine zu starke Vertretung des Weissklees beobachtet werden. Die neuen dreijährigen Standardmischungen SM 360 und SM 362 für intensive Nutzung setzen deshalb nicht mehr auf den Weissklee, sondern auf den Weiderotklee. Da sich dieser nicht durch Ausläufer vermehrt, kann er nicht so leicht überhandnehmen. Er ist vergleichsweise tolerant gegenüber Trockenheit und erträgt mit seiner eher niedrigen Wuchsform die Beweidung erstaunlich gut, mit Ausnahme der Kurzrasenweide. Während die SM 360 mit Englischem Raigras für frische Verhältnisse konzipiert ist, wurde die SM 362 mit Rohrschwingel auf eher trockene Bedingungen ausgerichtet.

Artenreiche Heuwiesen: Schweizer Ökotypen

Zur Förderung der Biodiversität gibt es für die Neuanlage von artenreichen Wiesen die bekannten Standardmischungen Salvia, Humida, Montagna und Broma. Sie bestehen ausnahmslos aus Schweizer Ökotypen von Wildpflanzen mit rückverfolgbarer Herkunft aus kontrollierter Saatgutvermehrung.

Die revidierten Rezepturen enthalten nun einen noch höheren Anteil wertvoller Arten und sind so noch konsequenter auf die Qualitätsstufe II ausgerichtet. Die Verwendung dieser artenreichen Heuwiesenmischungen ist wegen einer möglichen Floren-Verfälschung den Gebieten nördlich der Zentralalpen vorbehalten.

 

Weitere Informationen

https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/futterbau-grasland/samenmischungen-sortenpruefung.html


Adresse für Rückfragen

Daniel Suter, Forschungsgruppe Futterbau und Graslandsysteme
Agroscope
Reckenholzstrasse 191, 8046 Zürich, Schweiz
daniel.suter@agroscope.admin.ch
+41 (0)58 468 72 79

Rainer Frick, Forschungsgruppe Ackerfutterbau und Weidesysteme
Agroscope
Route de Duillier 50, Postfach 1012, 1260 Nyon 1, Schweiz
rainer.frick@agroscope.admin.ch
+41 (0)58 460 46 87

Ania Biasio, Mediendienst
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