Mit der Rebsorte Garanoir wurden 2010 in Changins (VD) Versuche zur Konzentration von Beereninhaltsstoffen am Rebstock durch Abtrennen der Fruchtrute durchgeführt. Zusätzlich wurde der Effekt auf zwei Ertragsstufen untersucht und so die Möglichkeit der gleichzeitigen Mengenregulierung einbezogen. Der Fruchtrutenschnitt verbesserte die Qualität des Safts durch Eindicken der Traubeninhaltsstoffe infolge natürlicher Wasserverdunstung. Die Methode ist allerdings sorten- und wetterabhängig. Im Normalfall zeigten Zucker, Anthocyane, Polyphenole und Gesamtsäure klar höhere Werte als im Standardansatz. Die Unterschiede bei verschiedenen Erträgen waren zudem gering. Der Fruchtrutenschnitt kann demzufolge zur Ertragsregulierung eingesetzt werden, wobei bessere Ergebnisse erzielt werden als mit der Entfernung oder Halbierung grüner Trauben. Bei Reben, die dem Fruchtrutenschnitt seit sechs Jahren unterworfen sind, wurden bezüglich Fruchtbarkeit und Wuchskraft keine Folgeschäden beobachtet.