Immer schwerere Maschinen setzen den Boden unter Druck

Zürich-Reckenholz, 24.09.2019 - Die fortschreitende Mechanisierung in der Landwirtschaft hat zwei Seiten: Einerseits vereinfacht sie den Landwirtinnen und Landwirten viele Arbeitsschritte. Andererseits bedeuten mehr Schlagkraft und Leistungsfähigkeit auch grössere und schwerere landwirtschaftliche Fahrzeuge.

Die Radlast bei Mähdreschern zum Beispiel hat sich in den letzten 60 Jahren mehr als verfünffacht, und einzelne landwirtschaftliche Fahrzeuge haben heute Radlasten über 10 Tonnen. Dies setzt den Boden buchstäblich unter Druck.

Experten von Agroscope und Partnerinstitutionen aus der Schweiz, Deutschland und Schweden haben nun analysiert, wie diese Maschinengewichte die Bodeneigenschaften und -funktionen beeinflussen. Die Forschenden zeigen, dass immer schwerere Maschinen den Boden weiter verdichten und die Wurzeln zunehmend am Wachsen hindern, was sich negativ auf die Ernteerträge auswirkt. Zudem hat diese Entwicklung zu einer Verringerung des Infiltrationsvermögens der Böden geführt, was das Überschwemmungsrisiko erhöht.

Obwohl es schwierig ist, die Schäden durch Bodenverdichtung monetär zu beziffern, zeigen die Schätzungen der Forschenden, dass die Kosten für die Landwirtschaft und die Gesellschaft beträchtlich sind. Diese Kosten entstehen vor allem durch Ernteverluste und Überschwemmungsschäden, aber auch durch erhöhte Treibhausgasemissionen. In ihrem Artikel beziffern die Forschenden am Beispiel von Schweden die Kosten von Produktivitätsverlusten und Überschwemmungsschäden auf mehrere hundert Millionen Euro –  pro Jahr!


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